Hoffnungslos, aber nicht ernst: Das ist die Lage der Grünen zehn Wochen vor der Bundestagswahl. Zwar wird es ihnen kaum mehr gelingen, der nächsten Bundesregierung nicht anzugehören, ihr erklärtes Ziel aber - im April schien es zum Greifen nah zu sein - dürften sie verfehlen. Sorglosigkeiten und Schlampereien der Spitzenkandidatin im Verein mit niederen Netzinstinkten haben die Chance auf eine grüne Kanzlerschaft zunichte gemacht. Es sei denn, der neuerdings so sehr ins Regieren verliebte Christian Lindner, der von Annalena Baerbocks Pechsträhne potenziell am meisten profitiert, würde sich am Ende auf Grün-Rot-Gelb einlassen, weil es für Schwarz-Grün immer noch ohne Gelb reicht.
MeinungGrüne Regierungsbeteiligung:23 Jahre danach
Kolumne von Norbert Frei
Lesezeit: 3 Min.
Schon einmal regierten die Grünen im Bund. Damals rieben sich viele die Augen. Dass unter Merkels Kanzlerschaft das Allermeiste fortgeführt wurde, was Rot-Grün auf den Weg gebracht hatte, gehört zu den Ironien der Geschichte. Jetzt könnte das Schwarz-Grün erleichtern.
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