CDU:Merz zeigt, wie Demokratie gehen sollte

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Auf ihn hören sie, vielleicht: Friedrich Merz, der künftige CDU-Vorsitzende. (Foto: POOL/REUTERS)

Nach der Wahlniederlage der CDU will Friedrich Merz die Partei umbauen. Ist das nicht selbstverständlich? Leider nein.

Kommentar von Detlef Esslinger

Friedrich Merz hat über Weihnachten viele Zitate geliefert; ein Porträt im Spiegel über ihn ist in der Hinsicht überaus ergiebig. Aber abgesehen von dem, was er an leicht Einprägsamem über soziale Gerechtigkeit, Angela Merkel und die Abgrenzung zur AfD sagt: Die interessantesten Passagen sind eigentlich die, in denen er ankündigt, die CDU fachlich zu renovieren. Er will dafür sorgen, dass sie zu Klima, ländlichem Raum, Sozialversicherung, Bundeswehr, China oder Finanzpolitik wieder etwas zu sagen hat. Auch wenn sich heute schwer abschätzen lässt, wie rasch Merz damit wie weit kommen und welche Talente er in seiner Partei entdecken wird: Ist eigentlich irgendjemandem aufgefallen, dass ein solcher Ansatz in Demokratien derzeit alles andere als selbstverständlich ist? Wie glücklich sich eine Republik schätzen darf, in der eine Partei, welche die Wahl verloren hat, diese Konsequenz zieht: ihr Angebot an die Wählerschaft zu überdenken?

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