Interessenkonflikte:Der ganz normale grüne Filz

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Man kennt sich, man schätzt sich - und genau da beginnt allzu oft das Problem: Staatssekretär Patrick Graichen (links) und Wirtschaftsminister Robert Habeck. (Foto: Kay Nietfeld/picture alliance/dpa)

Wirtschaftsstaatssekretär Graichen ist an einem Verfahren beteiligt, an dessen Ende sein Trauzeuge einen Spitzenjob erhält. Ein Problem? Kann er zunächst nicht erkennen. Dabei hat der Fall alles, um Minister Habeck und den Grünen zu schaden.

Kommentar von Nicolas Richter

Der begabte Kommunikator Robert Habeck hat zum Filz-Verdacht in seinem Ministerium gesagt, es sei ein Fehler passiert, "da beißt die Maus keinen Faden ab". Diese Redensart könnte auf die Fabel einer Maus anspielen, die einen Faden durchbeißt und damit einen Löwen aus der Gefangenschaft rettet. Offenbar wollte Habeck sagen: Das ist ein Fehler, daran ist nicht zu rütteln. Sofern das niedlich klingen soll, ist die Wortwahl allerdings verfehlt: Der Vorgang ist gar nicht niedlich. Er verlangt nach weiterer Aufklärung, wirft Fragen zum Urteilsvermögen des mächtigen Staatssekretärs Patrick Graichen auf und schadet politisch den Grünen, die im Kampf für die Energiewende ohnehin gerade arg gebeutelt sind.

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Habeck zu Vorwürfen der Vetternwirtschaft
:"Da ist ein Fehler passiert. Da beißt die Maus keinen Faden ab"

Der Wirtschaftsminister steht wegen einer Personalentscheidung, die sein Staatssekretär Graichen mit zu verantworten hat, in der Kritik. Nun soll die Entscheidung rückgängig gemacht werden.

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