Liberalismus:Die FDP ist nicht ernst zu nehmen

Lesezeit: 3 min

Was meinen sie, wenn sie das F-Wort sagen, überhaupt? FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai und Parteikollegen (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Krieg und Klimakrise: Es sind existenzielle Zeiten für Freiheitsfragen. Ausgerechnet die Partei, die sie sich auf die Fahnen geschrieben hat, macht sich nicht einmal die Mühe, nach echten Antworten zu suchen.

Kolumne von Carolin Emcke

"Freiheit ist ein anspruchsvolles Konzept", schreibt der Rechtsphilosoph Christoph Möllers in seinem Essay "Freiheitsgrade", "weil es zu jeder Praxis der Freiheit gehört, sich über ihren Begriff nicht einig zu werden." Mal angenommen, die FDP verstünde sich wirklich als liberale Partei. Mal angenommen, sie wollte tatsächlich einen programmatischen Kern bewahren (oder entwickeln), die Idee eines politischen Liberalismus für das 21. Jahrhundert, aus der heraus sich ihre Überzeugungen begründen lassen. Das wird vielerorts bezweifelt und belächelt, spätestens seit Christian Lindner den Vorsitz übernommen hat, aber es lohnt sich, diesen behaupteten Anspruch einmal ernst zu nehmen und sich zu fragen, was das bedeuten könnte, ein Liberalismus der Gegenwart. Worauf sich der Begriff der Freiheit beziehen ließe oder müsste, wen oder was sie beschützen will, welcher Institutionen und Rechte sie dafür bedarf?

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMeinungRegieren
:Ohne Dogma regiert man besser

Es muss einer Partei nicht schaden, sich von Glaubenssätzen zu verabschieden. Im Gegenteil: Wählerinnen und Wähler scheinen pragmatische Politik zu schätzen. Und die wird es brauchen.

Kommentar von Katharina Riehl

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: