Hass im Netz:Verzweifelt liberal

Lesezeit: 1 min

Sich ein dickes Fell zulegen? So leicht ist es für die meisten Menschen leider nicht, wenn sie zur Zielscheibe von Hetzern auf Social Media werden. (Foto: aoo3771 via imago-images.de/IMAGO/Panthermedia)

Die Umwelthilfe geht mit einer Musterklage gegen Hate Speech auf Facebook voran - richtig so.

Von Ronen Steinke

Der kluge britische Historiker Timothy Garton Ash hat vor ein paar Jahren einmal zehn "Prinzipien" für die Redefreiheit im Internet vorgeschlagen. Prinzipien wie: Die Menschen sollten sich von Hass oder Lügen im Netz nicht so leicht aus der Fassung bringen lassen, nicht so schnell nach dem Staat rufen, sich zu einem "robusten" Diskurs bereit zeigen: "Wir sollten uns alle ein dickeres Fell zulegen." Ashs Plädoyer entsprach und entspricht der guten angelsächsischen Tradition, gegen hoheitliche Eingriffe in die Meinungsfreiheit noch etwas misstrauischer - und wehrhafter - zu sein als in Deutschland. Es spiegelt aber auch den Horizont einer Person wider, pardon, die leicht reden hat.

Zur SZ-Startseite

Hatespeech auf Facebook
:Radikal gegen die Menschenhatz

Der Chef der Deutschen Umwelthilfe will nicht länger seine Tage damit zubringen, Dutzende Strafanzeigen gegen Facebook-Hetzer zu stellen - und verlangt deshalb, dass einschlägige Chatgruppen einfach pauschal geschlossen werden. Das wäre ein Novum.

Von Ronen Steinke

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: