Krieg in der Ukraine:Chronisches Politikversagen

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"Nach der Annexion der Krim war klar, dass diese Politik gescheitert ist": Fukuyama sieht Angela Merkels Versuch kritisch, Wladimir Putins Russland wirtschaftlich einzubinden (Foto: OZAN KOSE/AFP)

Etliche Politiker geben nun zu, den Wahn des russischen Präsidenten unterschätzt zu haben, doch diese Eingeständnisse können nur der Anfang sein. Auch Angela Merkel wird sich erklären müssen.

Kommentar von Daniel Brössler, Berlin

Deutschland erlebt seit einiger Zeit eine Parade der Reue. Dem Beispiel, das Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gesetzt hat, sind mittlerweile etliche Politikerinnen und Politiker gefolgt. Sie haben eingestanden, sich in Kremlchef Wladimir Putin geirrt und Fehler in der Russland-Politik gemacht zu haben. Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), hat eingeräumt, "mit heutigem Wissen" sei ihr Festhalten an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 falsch gewesen. Das zeigt sehr klar, wo die Reue ihre Grenze findet. Was durchgängig fehlt, ist das Eingeständnis, Deutschland sehenden Auges in eine katastrophale Abhängigkeit von russischer Energie geführt zu haben.

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