Der Barockdichter Daniel Caspar von Lohenstein konstatierte schon 1689: "die freywillige abdankung sey bey grossen fürsten ein unbekanntes wunderwerk." Daran hat sich seither wenig geändert. Natürlich gibt es immer wieder Menschen wie den ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler, die einfach plötzlich alles hinwerfen und eine verblüffte Öffentlichkeit ratlos zurücklassen. Solche Rücktreterei hat was von Fahnenflucht und/oder lustloser Schludrigkeit. Oder man geht erst, nachdem schon lange klar ist, dass einen keiner mehr haben will, so wie etwa der spanische Monarch Juan Carlos I. es tat.
Monarchie:Die Kunst des Abgangs
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Mehr als 50 Jahre im Amt, das muss man erst einmal schaffen. Doch Königin Margrethe II. von Dänemark meistert auch den viel schwereren nächsten Schritt.
Kommentar von Alex Rühle
Dänemark:Vornehmer kann man nicht abdanken
Königin Margrethe II. hört auf. In ihrer Neujahrsansprache, die traditionell Traumquoten im TV genießt, kündigt die beliebte Monarchin ihren Rückzug an, im Januar soll Schluss sein. Ein Vorbild auch für andere Königshäuser im Norden?
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