Deutschland:Seid mutig, seid intolerant

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Der Staatsrechtler Carlo Schmid (Zweiter von links), hier während des Verfassungskonvents auf Herrenchiemsee, fügte seinem Vornamen ein "o" an, um ja nicht mit dem Nazi-Juristen Carl Schmitt verwechselt zu werden. (Foto: Picture Alliance / dpa)

Wie der Grundgesetzvater Carlo Schmid sich vom Nazi-Juristen Carl Schmitt distanzierte. Vom Umgang mit Rechtsextremisten von 1948 bis heute.

Kolumne von Heribert Prantl

Manchmal besteht das, was man heute "Brandmauer" nennt, aus nur einem einzigen Buchstaben; in diesem Fall war das ein "o". Der Literat und Staatsrechtsprofessor Carl Schmid hat sich in der frühen Nachkriegszeit ein "o" an seinen Vornamen angehängt, um ja nicht mit dem gewissenlosen Nazi-Juristen und Antisemiten Carl Schmitt verwechselt zu werden. Als Carlo Schmid wurde der Sozialdemokrat dann bekannt und berühmt, als Carlo war er einer der Großdiskutanten beim Verfassungskonvent von Herrenchiemsee 1948, wurde er ein paar Wochen später Vorsitzender des Hauptausschusses des Parlamentarischen Rates in Bonn, also der Dirigent der neunmonatigen Arbeiten am Grundgesetz.

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