Der zynischste Kommentar zum Drama, das sich am Sonntag in Brasilien entspann, kommt natürlich von Jair Bolsonaro. "Friedliche Demonstrationen sind Teil der Demokratie", schreibt er auf Twitter, "Plünderungen und Überfälle auf öffentliche Gebäude" seien es hingegen nicht. Während noch die Rauchschwaden der Tränengasgeschosse über Brasília wabern und die Scherben noch lange nicht aufgekehrt sind, versucht der Ex-Präsident, sich von den Zerstörungen, die ein fanatisierter Mob im Regierungsviertel angerichtet hat, zu distanzieren. Dabei ist es niemand anderes als ebendieser Jair Bolsonaro, der die Geister der Gewalt gerufen hat.
Brasilien:Wie Bolsonaros Gift wirkt
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Rechtsextreme Anhänger des brasilianischen Ex-Präsidenten Bolsonaro versuchten am Wochenende, Kongress und Präsidentenpalast zu stürmen - ähnlich wie vor zwei Jahren in Washington.
(Foto: SERGIO LIMA/AFP)Der rechte Ex-Präsident hat der politischen Gewalt der vergangenen Tage den Weg geebnet. Solche Angriffe auf die Demokratie können sich überall wiederholen - auch in Deutschland.
Kommentar von Benedikt Peters
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