Großbritannien:Ein Sieg, der zum Anfang vom Ende werden könnte

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Stehaufmann: Boris Johnson hält sich für den Gewinner der Vertrauensfrage. (Foto: TOLGA AKMEN/AFP)

Boris Johnson hat das Misstrauensvotum am Montag überstanden. Warum seine Macht dennoch immer mehr erodieren wird.

Kommentar von Michael Neudecker

Boris Johnson bleibt Boris Johnson, ganz egal, was passiert. Er freue sich darüber, die Vertrauensfrage "überzeugend und entschieden" gewonnen zu haben, sagte Johnson noch in der Nacht. Ja: Er habe jetzt sogar mehr Rückhalt in der Partei als je zuvor, schließlich hat er nun mehr Prozent der Stimmen erhalten als damals bei der Wahl zum Parteichef, als sich nur 51 Prozent der Tory-Abgeordneten für ihn entschieden. Dass es sich dabei um eine echte Wahl handelte, zwischen ihm und anderen Kandidaten, wohingegen jetzt die Frage nur war, ob seine Partei für ihn ist oder gegen ihn - egal. Dass er 148 Gegenstimmen erhielt, 41 Prozent seiner Abgeordneten ihn sofort loswerden wollen, historisch viele in der an Vertrauensfragen nicht armen Geschichte der Tory-Chefs - oh, well. Boris Johnson ist der Großmeister der Chuzpe, Fakten sind für ihn relativ.

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:"Mit größter Traurigkeit"

Boris Johnson steht seit Monaten in der Kritik, weil in seinem Amtssitz Partys gefeiert wurden: Warum 148 Tories ihrem Parteichef die Unterstützung entzogen haben.

Von Michael Neudecker

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