Rechtspopulismus:Wer so eine Partei wählt, wählt verfassungsfeindlich

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Wer AfD wählt, weiß, was er tut: Alice Weidel spricht zu Delegierten ihrer Partei. (Foto: Jens Schlueter/Getty Images)

Warum es unentschuldbar ist, Neonazis seine Stimme zu geben - und warum es geboten ist, das zu kritisieren.

Kolumne von Heribert Prantl

Es gibt ein Verbot in der Bundesrepublik Deutschland, das nirgendwo niedergeschrieben ist, an das sich aber fast alle halten. Es handelt sich um das Verbot der sogenannten Wählerbeschimpfung. Als Wählerbeschimpfung gilt es dabei schon, wenn man Wähler für ihre Wahlentscheidung kritisiert; das ist, angeblich, die Todsünde der Demokratie. Wähler haben nämlich, das ist der Gehalt des Kritikverbots, immer recht - auch dann, wenn sie rechtsextrem wählen. Wenn sie eine in weiten Teilen neonazistische Partei wie die AfD wählen, wenn sie dieser Partei zu Einfluss und zu Macht verhelfen, wenn sie so dafür sorgen, dass es eine institutionelle Wieder-Gewöhnung an braunes Gedankengut gibt - dann sind daran angeblich alle anderen schuld, nur nicht die Wählerinnen und Wähler. Das aber ist falsch.

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