Nordhausen:Freut euch nicht zu früh

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Der parteilose Kai Buchmann hat einen Wahlsieg der AfD verhindert und bleibt Oberbürgermeister von Nordhausen in Thüringen. (Foto: Matthias Bein/dpa)

Die AfD verliert die Stichwahl um den Oberbürgermeister-Posten in Nordhausen gegen einen parteilosen Demokraten. Das ist schön, aber kein Grund zur Euphorie, denn: Bald schon sind Kommunalwahlen.

Kommentar von Iris Mayer

Es gibt sie noch, die guten Nachrichten. Ein Demokrat hat mit großer Unterstützung der Zivilgesellschaft überraschend eine Oberbürgermeisterwahl in Thüringen gewonnen. Und wenn das die gute Nachricht ist, dann sagt das viel aus ein Jahr vor der Landtagswahl. Um ein Haar wäre Nordhausen von einem AfD-Geschichtsrevisionisten regiert worden, der die Verbrechen der Nationalsozialisten verharmlost. In der 42 000-Einwohner-Stadt kann sich noch heute jeder selbst ein Bild vom Schrecken jener Zeit machen. 60 000 Menschen verschleppte die SS ins Konzentrationslager Mittelbau-Dora auf dem Stadtgebiet, ein Drittel überlebte Zwangsarbeit, Hunger und Qualen nicht. Als die US-Soldaten das Lager 1945 befreiten, fanden sie Berge von Leichen.

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