Zu wenig Rückhalt von Branche und Zuschauer:Aus für den Deutschen Fernsehpreis

Es fehlt die Akzeptanz: Weil der deutsche Fernsehpreis immer mehr an Ansehen verloren hat, findet die Verleihung laut "Spiegel" dieses Jahr zum letzten Mal statt. Nun soll eine neue Form gefunden werden, um "hervorragende Leistungen" zu würdigen, so ZDF-Intendant Bellut.

Am 3. Oktober 2014 soll der Deutsche Fernsehpreis zum letzten Mal verliehen werden. Auf dem Bild ist die ehemalige WDR-Intendantin Monika Piel bei der Preisverleihung 2010 in Köln zu sehen. (Foto: dpa)

Am 3. Oktober soll zum letzten Mal der Fernsehpreis verliehen werden. Das haben die vier Ausrichter ARD, ZDF, RTL und Sat. 1 beschlossen, wie das Nachrichten-Magazin Spiegel heute meldete. Bereits vor Weihnachten haben RTL und Sat. 1 den Gesellschaftsvertrag gekündigt, das ZDF folgte ihnen nun Anfang Februar. Nur kurze Zeit später schloss sich als letztes nun auch noch der WDR an, der in dieser Runde für den ARD spricht. In der Fernsehbranche selbst und auch bei den Zuschauern hatte der Fernsehpreis zunehmend an Ansehen verloren.

Wie soll es jetzt weitergehen? Nach einer Krisensitzung Ende November war man sich einig, "dass es weiterhin eine Form geben muss, in der die hervorragenden Leistungen für das Fernsehen gewürdigt werden" können. ZDF-Intendant Thomas Bellut sagte, es mache keinen Sinn, dass die öffentlich-rechtlichen Sender alleine einen eigenen Preis ausrichten. "Es muss eine Veranstaltung der gesamten Branche sein." Der Fernsehpreis wird in diesem Jahr zum 16. Mal vergeben. Auszeichnungen gibt es unter anderem für den besten Fernsehfilm sowie die besten Informations-, Unterhaltungs- und Sportsendungen.

Aufsehen erregte unter anderem die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises 2008, als Marcel Reich-Ranicki des Preis für sein Lebenswerk ablehnte. Auch bei der letzten Verleihung im Oktober 2013 wurde Kritik laut, weil einer der Preise an die umstrittene ZDF-Reihe "Auf der Flucht" ging. Unter anderem wurde 2013 auch Ottfried Fischer für sein Lebenswerk geehrt und die ZDF-Produktion "Unsere Mütter, unsere Väter" zum "Bester Mehrteiler" gekürt.

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