Yps-Comeback:In Dino Veritas

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"Wir haben tatsächlich immer alles, was du in unseren Filmen siehst, bis zur letzten Bohne aufgegessen", erzählt Terence Hill im neuen "Yps"-Heft. (Foto: Egmont Ehapa Media)

Hält das neue "Yps"-Heft das alte Versprechen?

Von Jakob Biazza

Damit sich erahnen lässt, welche Euphorie so ein Heft auslösen konnte, damals, und welche Verheerungen, eine private Anekdote. Und eine Trigger-Warnung: Wer es nicht so hat mit klaffenden Platzwunden, lese sich besser in einem Artikel über die Zustände bei den Öffentlich-Rechtlichen fest. Irgendwie auch verheerend, aber bislang unblutig.

Der Protagonist aus der Anekdote jedenfalls stand kurz vor der Einschulung, als er sein erstes Yps bekam. Gut 35 Jahre her, das 1976 gegründete Kinderheft, das unter anderem Comics mit Kängurus enthielt, Witze und Rätsel, war da schon elf Jahre alt und natürlich bannte vor allem das Gimmick, das Spielzeug, das immer oben auf dem Heft lag. "Cover Sampling" nennen die Zahlenmenschen in den Verlagen diese Goodies, was ein maximal-unsinnlicher Begriff ist, für den allein die Branche ihren Niedergang im Grunde schon verdient hat. Beim konkreten Gimmick handelte es sich schließlich um die "Teufels-Zange" - eine Art ausfahrbaren Greifarm mit Saugnäpfen am Ende. In der Praxis wirklich sehr unbrauchbar, in der Theorie absolut fantastisch. Großer Auftakt zu den vielen Gimmicks, die für den Jungen noch kamen: die Urzeitkrebse, klar. 22 Mal lagen sie bislang insgesamt bei. 1972 schoss man sie mit den Apollo-Missionen 16 und 17 sogar ins All. Das "Spezial-Periskop für Detektive" (Erstauftritt in Ausgabe 87; spätere Versionen ließen sich sogar mit Smartphones koppeln). Das "Forscher-Mikroskop, das 45-fach vergrößert", das Dinosaurier-Ei, der Ostereierbaum, die Viereckige-Eier-Maschine, der Solarofen. Plastiksatter, pädagogisch wertloser Unnutz. Einfach herrlich.

Frauen tauchen nur als Love-Interest auf. "Sophie Marceau: Mon dieu!"

Der Junge wollte seiner Mutter die Errungenschaft deshalb dringend demonstrieren, rannte ins väterliche Büro, stolperte und schlug mit der kulminierten Energie aus Laufgeschwindigkeit und Hebelwirkung Gesicht voraus auf der Kante des exakt kinderarmhohen Besuchertisches auf. Angeblich war das Jochbein zu sehen und ja: wahrscheinlich war es das trotzdem wert. So toll war das Heft. Damals.

Man widmet dem Ereignis hier so viel Platz, weil Yps zwar zurück ist, aber nicht so richtig platzwundenwürdig. Ausgabe 1283 hat als Gimmick zwar den Riesen-Solar-Zeppelin, aber weil dem Wetter niemand Bescheid gegeben hat, kann man ihn jetzt nicht ausprobieren. Und das Heft selbst ist, ach, sagen wir so: eine Nostalgie-Ausgabe. Für Erwachsene. Männer. In den Hauptrollen: Komponist Christian Bruhn ("Der König unserer Kindheitsklänge"), Ingolf Lück ("Hast du deine Kleidung für die Moderation damals selbst ausgesucht?"), Terence Hill ("Heute tun sie in den Filmen, als würden sie essen - wir haben tatsächlich immer alles, was du in unseren Filmen siehst, bis zur letzten Bohne aufgegessen."), der Golf GTI, der Ferrari Testarossa, der Opel Kadett. Frauen tauchen als Love-Interest auf ("UNSERE ERSTE GROSSE LIEBE!"; "Sophie Marceau: Mon dieu, was für ein Mädchen!").

Man würde das, nur mit Blick aufs Redaktionelle, also selbst als nur mittelwoker Mensch nicht mal mehr mit der Teufelszange anfassen. Allerdings ist der Solar-Zeppelin drei Meter lang und Himmel: das ist es nun garantiert wert.

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