Das ist passiert: Der Negativismus regiert im Camp und seine Königin heißt Helena Fürst. Deshalb gleich zur wichtigsten Kategorie des Tages.
Das nicht: Helena Fürst kann nichts. Ob da jemals ein Leistungsdepot war, das durch die zehrende Zeit im australischen Busch aufgebraucht wurde, oder ob Helena von jeher ein Organismus mit dem einzigen Lebenszweck war, Mentholzigaretten durchzuziehen - wer weiß das schon so genau. So oder so: An Tag 15 verweigert sich die RTL-Pseudo-Anwältin komplett. Nur eines kann Helena mit ihren 42 Jahren immer noch so gut wie ein Kleinkind in der Trotzphase: ihrer Unlust Ausdruck verleihen. Deshalb, liebe Schülerinnen und Schüler, jetzt gut aufgepasst - hier kommt das Wortfeld "keinen Bock haben".
"Kakerlaken wären eh nicht mein Ding gewesen auf'm Kopf."
"Ich wurde als Helena Fürst eingekauft. Ich hab' nie gesagt, dass ich sportlich bin."
"Ich bin nicht in der Lage, da mitzugehen. Ich kotz' gleich. Ich bin am untersten Level meiner Kapazität, ich kann grad gar nichts."
"Heut' ist nicht mein Tag."
Wer muss in die Dschungelprüfung? Sophia Wollersheim und Helena Fürst. Sophia sagt: "Ja, super, ich freu' mich!" - und macht dabei Ricky Harris den Titel für die schlechteste schauspielerische Leistung im Camp streitig. Tatsächlich wird es zum Haareraufen, vor allem für Deutschlehrer.
Sophia: "Wenn sie mit dem Kopf oder was auch immer sagt, ich kann das nicht machen, kriegt sie deswegen jetzt keine auf die Nuss von mir."
Helena: "Was für 'ne Nuss?"
Sophia: "Das war platonisch gemeint."
Ex-Fußballer Thorsten Legat nimmt es mit der eigenen Glaubwürdigkeit so wichtig wie ein Gangsterrapper. Woher kommt der Authentizitäts-Fetisch im Dschungelcamp?
Auch beim Stand Up Paddling kurz darauf schießen die Damen immer knapp am Ziel vorbei. Sophia und Helena schaffen es nicht, mehr als zwei Sternhälften vom einen Ufer zum anderen zu transportieren. Wobei es korrekterweise heißen muss: Sophia schafft es nicht - denn Helenas Beitrag beschränkt sich ohnehin auf Luft holen und an Sophias Hosenbund hängen. Das erwartbare Ergebnis: null Sterne. Aber zumindest für die Moderatoren fällt etwas ab ...
Lästerobjekt der Moderatoren: Sophia Wollersheim und Helena Fürst. Deren Prüfungsperformance kommentiert Daniel Hartwich so: "Es hatte etwas von Surf 'n' Turf: vorne das saftige Bruststück, hinten der wirbellose Shrimp."
Gesprächsthema am Lagerfeuer: Wie schwer kann es sein, sich kurze Zahlen-Buchstaben-Kombinationen zu merken? Thorsten Legat findet: "Das kann jeder Sonderschüler, das kann jeder Obdachlose. Jetzt nix gegen Obdachlose, aber die machen das mit vier Promille." Nur eine, die kann es nicht: Helena Fürst. Sie vergeigt damit ihren Mitbewohnern nach der Dschungelprüfung auch die Schatzsuche. Als Sophia Wollersheim sie deswegen kritisiert, ist der fürstliche Ehrgeiz dann aber doch angestachelt: "Wenn du Psychospielchen willst, ich spiel sie besser. Mal sehen, wer hier anfängt zu heulen - ich nicht." Das ist irgendwie schlüssig: Heulen wäre ja eine echte Aktivität.
Bester Satz (Legat-bereinigt): "Ich werde gerade dement, ich rede mit meinen Fingern." Sagt Sophia Wollersheim kopfüber auf ihrer Pritsche hängend. Darüber freuen sich nicht nur die Kameramänner von RTL, sondern auch das Tonpersonal. Die Szene erlaubt den Blick ins Wollersheim'sche Dekolleté wie ins Dachstübchen: "Ich dreh' durch." / "Hallo ihr kleinen Grashalme." / "Ein Wiener Schniiitzel, bitte." / "Houston, we have a problem!" Indeed.
Legat des Tages: "Der Menderes braucht nur noch 'nen Büstenhalter, dann heißt er Mandarine." Findet Thorsten Legat angesichts des Putzeifers, den sein Mitcamper an den Tag legt.
Tier des Tages: ein alter Puma. Wie ein solcher stinkt Thorsten Legat nach eigener Aussage.
Wer ist raus? Helena Fürst. Aber einen Titel hat sie ja immerhin (siehe oben).
Wer ist jetzt noch gleich im Finale? Sophia Wollersheim, Menderes Bağcı und Thorsten Legat.
Niveau oder Nivea? Der Weg ist frei für eine Leistungsgesellschaft im Dschungel. Oder wie es Finalist Legat formuliert: "So, jetzt mach ich erst mal hundert Liegestützen."