Jeder vierte Mensch in Deutschland hat eine Einwanderungsgeschichte - und dieser Anteil wird in den nächsten Jahren weiter deutlich steigen. Doch obwohl die deutsche Gesellschaft seit Jahrzehnten eine vielfältige ist, bildet sich das im öffentlichen Diskurs häufig nur dann ab, wenn es um Schwierigkeiten mit Zuwanderung und manchen Zuwanderern geht. Medien prägen unser Bild voneinander - und könnten so eine Brücke sein, hin zu einem gemeinsamen und vielfältigen Wir in Deutschland. Allerdings geschieht das längst nicht so oft, wie es sein könnte und sein müsste. Zeitungen, Sender, Onlinemedien lassen sich häufig von politischen Debatten um Migration und Integration treiben und verstärken so - wenn zum Teil auch unbeabsichtigt - den Eindruck, dass auf diesen Feldern die größten Probleme des Landes liegen. Noch viel zu selten bilden etliche Medien völlig unaufgeregt die Tatsache ab, dass fast 25 Prozent der Menschen hierzulande eine internationale Biografie haben. Warum ist das so? Wie müsste eine Berichterstattung aussehen, die unaufgeregt die Selbstverständlichkeit des Einwanderungslandes Deutschland abbildet? Und warum ist das im Jahr 2024 überhaupt noch eine Frage, obwohl ein Großteil der Journalistinnen und Journalisten dem Thema Vielfalt offen gegenüberstehen?
Über Medien und das Selbstverständnis der Vielfaltsgesellschaft spricht SZ-Journalist Nils Minkmar mit dem Journalisten und Autor Stephan Anpalagan, der sich in seinem aktuellen Buch "Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft" damit beschäftigt, wie diese Mitte denen begegnet, die sie als fremd ansieht - und was das für die, die davon betroffen sind, bedeutet.
"Quoted. der medienpodcast" ist ein Format von CIVIS-Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.
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