Der Krieg in Nahost ist in eine neue Phase eingetreten. Eine Feuerpause in dieser Woche, die Freilassung von Geiseln durch die terroristische Hamas und von inhaftierten Palästinensern und Palästinenserinnen durch Israel wecken hier und da vorsichtige Hoffnung, dass die Lage sich beruhigen könnte.
In Deutschland hat der Krieg zahlreiche, teilweise sehr emotionale Debatten losgetreten, an denen sich auch Konfliktlinien in der Vielfaltsgesellschaft erkennen lassen: So steht der Vorwurf einer Gefühlskälte gegenüber israelischen Opfern im Raum, gleichzeitig der Vorwurf einer Nichtbeachtung des Leids der palästinensischen Zivilbevölkerung. Dazu kommt eine Diskussion über Antisemitismus, die Menschen muslimischen Glaubens in Deutschland nicht selten unter Generalverdacht stellt.
Alle diese Konflikte werden in deutschen Medien ausgetragen, äußern sich aber häufig auch als handfeste Kritik an der Berichterstattung deutscher Zeitungen, Nachrichten-Plattformen oder Sendern. Aber kann man Medien pauschal eine tendenziöse Berichterstattung vorwerfen? Wie hat sich die Berichterstattung deutscher Medien seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober verändert? Welche Rolle spielen veränderte Gewohnheiten der Mediennutzung dabei, wie der Nahostkrieg sich in der deutschen Vielfaltsgesellschaft niederschlägt?
Darüber diskutieren die "quoted"-Hosts Nadia Zaboura und Nils Minkmar mit dem Medienwissenschaftler und Politologen Kai Hafez, der die Rolle der Medien in der Vielfaltsgesellschaft schon seit Jahren untersucht und für eine Versachlichung der Nahostdebatte in Deutschland plädiert.
"quoted. der medienpodcast." wird produziert von der Süddeutschen Zeitung und der CIVIS Medienstiftung, gefördert von der Stiftung Mercator.
Zum Weiterlesen
Essay des israelischen Soziologen Natan Sznaider im Spiegel:
Interview mit dem palästinensischen Philosoph Sari Nusseibeh in der Süddeutschen Zeitung:
Kommentar von Teseo La Marca in Übermedien: "Die deutsche Berichterstattung zum Nahostkrieg setzt meine Glaubwürdigkeit als Reporter aufs Spiel":
Erwiderung von Andrej Reisin in Übermedien: