Fernsehen:Grimme-Preis: Das sind die Gewinner

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Grimme-Preisträgerin Katharina Willinger. (Foto: Johannes Moths/BR)

Bei der renommierten Auszeichnung für Qualitätsfernsehen werden in diesem Jahr nahezu ausschließlich Produktionen von ARD und ZDF geehrt. Eine Übersicht.

Das Grimme-Institut in Marl kürt in diesem Jahr fast ausschließlich Produktionen der öffentlich-rechtlichen Sender: Zwölf von 14 Grimme-Preisen für Qualitätsfernsehen und alle drei Sonderpreise gehen an ARD, ZDF und deren gemeinsames junges Angebot Funk. Der Streamingdienst Disney+ ist mit zwei Auszeichnungen dabei. Die klassischen Privatsender wie RTL und Pro Sieben gehen diesmal Jahr völlig leer aus. Das hat es in den vergangenen 20 Jahren nur zweimal gegeben. Die Grimme-Preise sollen Fernsehsendungen und -leistungen auszeichnen, "die für die Programmpraxis vorbildlich und modellhaft sind", wie es heißt.

Medienpreis
:Disney+ mit drei Nominierungen zum Grimme-Preis

Die Vorauswahl der renommierten Auszeichnung für Fernsehqualität enthält ungewöhnlich viele Sendungen von Privatsendern und Streamern.

In der Kategorie "Besondere Journalistische Leistung" wird in diesem Jahr die BR-Korrespondentin Katharina Willinger für ihre Auslandsberichterstattung aus der Türkei und Iran ausgezeichnet. Die Jury lobte, dass Willinger auch dann noch berichte, "wenn die meisten Kameras weitergezogen sind und die Medienaufmerksamkeit längst wieder auf anderen Krisen liegt".

In der Kategorie Information & Kultur erhalten folgende Dokumentationen einen Grimme-Preis:

  • "Drei Frauen - Ein Krieg" (RBB/WDR/Arte)
  • "Ukraine - Kriegstagebuch einer Kinderärztin" (RBB/Arte)
  • "Einzeltäter" (ZDF), eine Trilogie über die Hinterbliebenen der rechtsextremistischen Anschläge in München, Halle und Hanau
  • "Songs of Gastarbeiter - Liebe, D-Mark und Tod" (WDR/RBB/Arte)

Im Bereich Fiktion gehen die Preise an diese Produktionen:

  • "Tamara" (ZDF), eine deutsch-deutsche Identitätsgeschichte
  • "Sam - Ein Sachse" (Disney+), eine Mini-Serie, die den Werdegang des ersten afrodeutschen Polizisten Ostdeutschlands fiktionalisiert nacherzählt. Die Jury lobt den Beitrag als "erste große afrodeutsche Serie, die schon so lange überfällig war".
  • "Haus Kummerveldt" (WDR/ZDF/Arte), eine Webserie über weibliche Emanzipation im Deutschen Kaiserreich erhält einen Spezialpreis für ihre experimentierfreudige Verknüpfung von Historie, Pop und Politik.

In der Kategorie Unterhaltung vergibt die Jury 2024 zwei Preise:

In der Kategorie Kinder und Jugend gehen die Preise an:

  • "Die Sendung mit der Maus-Spezial - Marokko-Maus" (WDR), einen Zweiteiler mit Siham El-Maimouni, die auch die Preisverleihung am 26. April moderieren wird. Die Jury lobte ihre kindgerechte Aufbereitung. Sie erzähle persönliche Geschichten, "die für Deutschland als Einwanderungsgesellschaft bedeutsam sind. Es entstehe dadurch ein Einblick, der frei sei von touristischen oder 'exotischen' Perspektiven".
  • das Projekt "HYPECULTURE: Straßenslang - Wie Rap Deutschland verändert" (Funk)
  • die drei Hauptdarstellerinnen der Serie "Die drei !!!" (Disney +) erhalten einen Spezialpreis.
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