"Sam - Ein Sachse" auf Disney Plus:Zu gut, um schlecht zu sein

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"Sam - Ein Sachse" ist ebenfalls für den Grimme-Preis nominiert. (Foto: Frizzi Kurkhaus)

Samuel Meffire, erster schwarzer Polizist in Ostdeutschland, war das Gesicht einer Kampagne gegen Ausländerhass. Dann wurde er selbst kriminell. Disney Plus verhebt sich trotzdem gehörig damit, sein Leben zu erzählen.

Von Gianna Niewel

Es gibt Geschichten, die sind zu gut, um wahr zu sein, und vielleicht ist das so eine. Samuel Meffire wird 1970 als Sohn einer Deutschen und eines Kameruners in Zwenkau in Sachsen geboren, er wächst in einem Plattenbau auf und erlebt den Alltagsrassismus der DDR. Im Herbst 1989 entscheidet er sich, zur Polizei zu gehen, nach der Wende gilt er als der erste schwarze Polizist Ostdeutschlands. Dort wird er schnell zu einem Symbol. Auf Plakaten werben sie mit ihm gegen Ausländerhass, der sächsische Innenminister lädt ihn zu Gesprächen ein. Aber Samuel Meffire zieht die Uniform wieder aus, er gründet eine private Sicherheitsfirma, wird kriminell, verurteilt, wegen vier bewaffneter Raubüberfälle, Körperverletzung und Nötigung. Da sitzt er dann, im Gefängnis.

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SZ PlusWas wurde aus Samuel Meffire?
:Räuber und Gendarm

Samuel Meffire, den sie an seiner sächsischen Grundschule "Nigger" nannten, wurde der erste schwarze Polizist in Ostdeutschland. Dann rutschte er in die Kriminalität ab.

Von Gianna Niewel, SZ-Magazin

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