Hannover:Jäger schießen in Niedersachsen mehr Waschbären als je zuvor

Göttingen (dpa/lni) - Der Waschbär breitet sich in Niedersachsen weiter aus. Im abgelaufenen Jagdjahr 2017/2018 wurden nach Angaben der Landesjägerschaft niedersachsenweit 15 812 Tiere erlegt - mehr als je zuvor. Zum Vergleich: Im Jahr 2005 wurden landesweit rund 2400 Waschbären geschossen. Manche Umweltschützer fürchten, dass die zunehmende Zahl von Waschbären zu einem immer größeren Problem für die heimische Tierwelt werden könnte. Der aus Nordamerika stammende Waschbär wurde zur Pelzzucht nach Deutschland gebracht und erstmals im Jahr 1934 in Hessen ausgewildert. Seither verbreitet er sich. Steigende Abschusszahlen ändern daran bislang nichts.

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Göttingen (dpa/lni) - Der Waschbär breitet sich in Niedersachsen weiter aus. Im abgelaufenen Jagdjahr 2017/2018 wurden nach Angaben der Landesjägerschaft niedersachsenweit 15 812 Tiere erlegt - mehr als je zuvor. Zum Vergleich: Im Jahr 2005 wurden landesweit rund 2400 Waschbären geschossen. Manche Umweltschützer fürchten, dass die zunehmende Zahl von Waschbären zu einem immer größeren Problem für die heimische Tierwelt werden könnte. Der aus Nordamerika stammende Waschbär wurde zur Pelzzucht nach Deutschland gebracht und erstmals im Jahr 1934 in Hessen ausgewildert. Seither verbreitet er sich. Steigende Abschusszahlen ändern daran bislang nichts.

Die Allesfresser haben laut Landesjägerschaft großen Einfluss auf die Bestände gefährdeter Arten wie Moorfrosch oder Ringelnatter. Sie plündern auch die Nester von Greifvögeln, erbeuten Singvögel und Niederwild. „Nehmen die Bestände weiter zu, werden einheimische Tierarten stärker verdrängt“, sagt Tonja Mannstedt vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Für seltene Vogelarten kann das gravierend sein.“ Probleme könne es auch für Beutegreifer wie die Wildkatze geben. „Deshalb sollte der Waschbär in Niedersachsen bejagt werden“, sagt die BUND-Sprecherin. Der Naturschutzbund (NABU) sieht dies anders. Es gebe zwar Belege für lokal negative Auswirkungen des Waschbären auf die heimische Tierwelt, sagt Sprecher Philip Foth. Die Bejagung oder der Fang mit dem Ziel, die Populationsdichte zu reduzieren, sei aber meist erfolglos. Für die heimische Tierwelt wäre es besser, deren Lebensräume zu schützen.

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