München:Suche nach Wohnraum für homosexuelle und Trans-Flüchtlinge

Die Fassade eines Altbaus. (Foto: Jens Kalaene/zb/dpa)

Geflohene Lesben, Schwule oder Transsexuelle haben es in den Flüchtlingsunterkünften oft besonders schwer. In München wirbt deshalb eine Kampagne bei Vermietern...

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München (dpa/lby) - Geflohene Lesben, Schwule oder Transsexuelle haben es in den Flüchtlingsunterkünften oft besonders schwer. In München wirbt deshalb eine Kampagne bei Vermietern um Wohnraum für diese Gruppe - mit ersten Erfolgen. „Wir waren überrascht, es kamen wirklich sehr konkrete Rückmeldungen“, sagte die Geschäftsführerin der Hilfsorganisation Der Paritätische in Oberbayern, Karin Majewski, der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben schon drei Wohnungen bekommen, die wir weitergeben konnten.“ Zudem hätten sich mehrere Wohnungsgesellschaften bereiterklärt, frei werdende Wohnungen zu melden.

Seit gut einem Monat hängen die Plakate in Haltestellen der Landeshauptstadt. Zudem schrieb das Team 200 große Wohnungsunternehmen an. 40 bis 50 Wohnungen für homo-, bi- oder transsexuelle, anerkannte Geflüchtete wären aktuell nötig.

„Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung geflohen sind - in Uganda steht zum Beispiel immer noch die Todesstrafe auf Homosexualität, in anderen Ländern gibt es sogenannte Korrekturvergewaltigungen - leben in den Unterkünften mit Menschen aus dem gleichem Kulturkreis zusammen und erleben dadurch auch hier Homophobie und Verfolgung“, erläuterte Majewski. Die Folge: „Während andere versuchen, in ihrer Community zu bleiben, sind diese Geflohenen mit ihren Landsleuten hier oft auch nicht glücklich“, betonte Majewski. „Stattdessen sind sie froh, in Deutschland richtig anzukommen - weil sie hier frei leben können.“

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