Baudelaire hat er gelesen in den Stunden zuvor. Schwarzen Kaffee getrunken, Becher um Becher, sich eine Zigarette nach der anderen gedreht. Bis zum Filter hat er sie abgeraucht. Die letzten Sekunden aber scheint Robert Oppenheimer kaum mehr zu atmen. Der Countdown läuft. Seine Gesichtsmuskeln sind bewegungslos. Die klaren, blauen Augen starren ins Leere. Dann schließt er sie. Er liegt flach auf dem Boden direkt neben dem Kontrollzentrum, zehn Kilometer von "Punkt Zero" entfernt, dort, wo die Bombe auf einem Holzgerüst installiert ist. In der Wüste von New Mexico herrscht noch tiefe Nacht.
Geschichte:"Jetzt bin ich der Tod geworden, der Zerstörer der Welten"
Lesezeit: 7 min
Der Physiker Robert Oppenheimer war 1945 für den Bau der ersten Atombombe verantwortlich. Nun erzählt ein Kinofilm sein Lebensdrama. Wer war er wirklich?
Von Reymer Klüver
"Oppenheimer" auf Wow:Totalausfall
Christopher Nolan erzählt in "Oppenheimer" die Geschichte des "Vaters der Atombombe". Und diesmal hat's der Meisterregisseur gründlich verbockt.
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