Würzburg:Josef Schuster will mehr Zivilcourage gegen Antisemitismus

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Würzburg (dpa/lby) - Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat mehr Zivilcourage im Kampf gegen Antisemitismus gefordert. "(Das) beginnt ganz einfach am Stammtisch", sagte Schuster in einem Interview des Bayerischen Fernsehens. "Da auch den Mut zu haben, wenn es zu Äußerungen kommt zu sagen: Du, bist Du dir eigentlich im Klaren, was du da eben gesagt hast?", nannte Schuster ein Beispiel aus dem Alltag.

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Würzburg (dpa/lby) - Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat mehr Zivilcourage im Kampf gegen Antisemitismus gefordert. „(Das) beginnt ganz einfach am Stammtisch“, sagte Schuster in einem Interview des Bayerischen Fernsehens. „Da auch den Mut zu haben, wenn es zu Äußerungen kommt zu sagen: Du, bist Du dir eigentlich im Klaren, was du da eben gesagt hast?“, nannte Schuster ein Beispiel aus dem Alltag.

„Ich habe das Gefühl, dass der Einzelne in der deutschen Gesellschaft diese Frage oder dieses Problem des Antisemitismus als ein Randphänomen sieht, dem er selber vielleicht gar nicht so viel Bedeutung beimisst“, sagte Schuster. „Ich empfinde, nicht nur in Deutschland, aber gerade auch in Deutschland, dass das allgemeine gesellschaftliche Klima sich verändert, dass offensichtlich auch rote Linien verschoben werden“, sagte der Präsident des Zentralrats.

Schuster hält die Migration aus muslimischen Ländern für sich allein nicht für das eigentliche Problem. Antisemitische Vorfälle habe es in Deutschland schon 2014 und damit vor der Migrationswelle gegeben.

„Dass durch die Migration Menschen zu uns nach Deutschland gekommen sind, die anti-jüdische Ressentiments haben, die einen Judenhass haben, die einen Hass auf den Staat Israel haben, das lässt sich nicht leugnen, das will ich auch nicht leugnen“, sagte Schuster. Dies dürfe aber auf der anderen Seite nicht dazu führen, dass politisch Kapital geschlagen werde und die Gesellschaft auseinander dividiert werde.

Muslimischen Zuwanderern müsse der gesellschaftliche Konsens in Deutschland klar vor Augen geführt werden. „Dazu gehört kein Antisemitismus, dazu gehört keine Frauenfeindlichkeit, dazu gehört Akzeptanz unterschiedlicher sexueller Ausrichtungen“, sagte Schuster. Im Zweifel sei die Justiz gefordert.

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