Deutscher Alltag:Verliebt in Berlin

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Versuchung garantiert: Adam und Eva (der Sündenfall) von Lucas Cranach. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Hauptstadt diskutiert über ein neues Politikerpaar, das ohne Dating-App zueinander gefunden hat. Gedanken über Beziehungen am Arbeitsplatz und die Tücken der Zweisamkeit.

Kolumne von Kurt Kister

In Berlin, der größten kleinen Hauptstadt der Welt, spielt sich wieder mal ein Hauptstadtdrama ab. Der Regierende Bürgermeister von der CDU ist mit der Bildungssenatorin, ebenfalls von der CDU, mehr als nur politisch liiert. Beide sagen, sie hätten sich menschlich, also amourös, erst nach ihren jeweiligen Amtsantritten gefunden. Die größte kleine Hauptstadtpresse der Welt wendet nun hin und her, ob das mit dem Zeitpunkt wohl stimmt und inwieweit eine solche Beziehung unbotmäßige Abhängigkeiten, Intransparenz oder Privatprivilegien schafft. Und wie das so ist in Berlin (und nicht nur dort), gibt es Rücktrittsforderungen aus Politik, Presse, Funk und Fernsehen sowie natürlich aus den unsozialen Medien: Der Bürgermeister soll gehen, die Senatorin soll gehen, beide sollen gehen. Nach neuerlichen Wahlen hat bisher noch niemand gerufen, vielleicht auch weil man weiß, dass die Organisation von Wahlen nicht zu den Stärken der größten kleinen Hauptstadt der Welt zählt.

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