Deutscher Alltag:Einen kleinen Grappa, bitte

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Ein Bad im Brunnen: Marcello Mastroianni und Anita Ekberg während der Dreharbeiten für den Film "La Dolce Vita" in Rom. (Foto: imago stock&people)

Warum es sich lohnt, die Kolumnen von Umberto Eco zu lesen und Filme mit Marcello Mastroianni anzuschauen.

Von Kurt Kister

Auch als Kolumnist steht man auf den Schultern von Riesen. Das ist ein schönes Sprachbild, und auf Italienisch klingt es noch besser: sulle spalle dei giganti. Überhaupt klingt vieles auf Italienisch besser, weil es eine melodiöse Sprache ist und nicht, wie das Deutsche, von rrrr-pfff-gschsch beherrscht wird. Ich habe im Leben manches, zu viel falsch gemacht, darunter auch, dass ich nie gescheit Italienisch gelernt habe. Ich könnte das doch noch nachholen, sagen Sie? Ach ja, wenn man älter wird, lernt man nicht mehr leicht. Und auch wenn ich mich anstrengte: Ich würde es trotzdem nie so weit bringen, dass ich mich mit Gianpaolo in Ville di Corsano auf Italienisch so unterhalten könnte wie ich das mal mit Susan in Bisbee, Arizona, auf Englisch konnte. Also bleibe ich bei meinem Pizzeria-Italienisch, il conto per favore. Außerdem macht kaum etwas so angenehm traurige Gefühle wie das Wissen um verpasste Gelegenheiten.

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