Potsdam:Ein Jahr „Ehe für alle“: Kein Run auf Standesämter

Potsdam/Frankfurt (Oder) (dpa/bb) - Ein Jahr nach Inkrafttreten der "Ehe für alle" ist der große Run auf Standesämter in Brandenburg wohl ausgeblieben - dennoch haben vielerorts schwule und lesbische Paare geheiratet. In den kreisfreien Städten Potsdam und Frankfurt (Oder) handelte es sich dabei in der Mehrheit um die Umwandlung von bereits bestehenden eingetragenen Lebenspartnerschaften in eine Ehe, wie eine Umfrage in den Stadtverwaltungen ergab.

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Potsdam/Frankfurt (Oder) (dpa/bb) - Ein Jahr nach Inkrafttreten der „Ehe für alle“ ist der große Run auf Standesämter in Brandenburg wohl ausgeblieben - dennoch haben vielerorts schwule und lesbische Paare geheiratet. In den kreisfreien Städten Potsdam und Frankfurt (Oder) handelte es sich dabei in der Mehrheit um die Umwandlung von bereits bestehenden eingetragenen Lebenspartnerschaften in eine Ehe, wie eine Umfrage in den Stadtverwaltungen ergab.

In der Landeshauptstadt etwa heirateten seit dem 1. Oktober 2017 genau 85 gleichgeschlechtliche Paare, wovon 61 bereits eine eingetragene Lebenspartnerschaft hatten. „Es gab zahlreiche Nachfragen, aber einen Ansturm hat es nicht gegeben und gibt es aktuell nicht“, hieß es von der Stadtverwaltung Potsdam.

Vor Inkrafttreten des Gesetzes konnten gleichgeschlechtliche Paare nur eine Lebenspartnerschaft amtlich eintragen lassen, aber nicht heiraten.

In Frankfurt (Oder) wurden 16 gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen. Bei 11 von ihnen bestand davor schon eine eingetragene Lebenspartnerschaft, wie es von der Stadtverwaltung hieß. Während in Potsdam etwa gleich so viele schwule wie lesbische Paare heirateten, waren es in der Grenzstadt überwiegend lesbische (11). Der Anteil der gleichgeschlechtlichen Ehen an allen Trauungen in dem Zeitraum habe in Frankfurt (Oder) etwa sieben Prozent betragen, teilte die Stadtverwaltung weiter mit.

In Cottbus gab es nach Stadtverwaltungsangaben neun gleichgeschlechtliche Ehen. Vier der Paare hatten davor schon eingetragene Lebenspartnerschaften. Auch vor Inkrafttreten des Gesetzes hatte die Stadt jährlich vier bis sechs Lebenspartnerschaften eingetragen. Die Nachfrage halte sich auch aktuell eher in Grenzen, hieß es von der Stadt.

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