Freizeit:Viel Geschmack auf wenig Platz: Eine Kräuterspirale bauen

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Berlin (dpa/tmn) - Kräuter sprießen im Garten besonders gut, wenn sie im richtigen Boden sitzen. In einer Kräuterspirale findet jedes Küchenkraut ein Plätzchen zu seinen Bedingungen, und das kompakt auf kleinstem Raum.

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Berlin (dpa/tmn) - Kräuter sprießen im Garten besonders gut, wenn sie im richtigen Boden sitzen. In einer Kräuterspirale findet jedes Küchenkraut ein Plätzchen zu seinen Bedingungen, und das kompakt auf kleinstem Raum.

Bei einer Kräuterspirale handelt es sich meist um ein gemauertes, sich spiralförmig windendes und aufsteigendes Beet. Das hat in der Regel vier verschiedene Zonen: Im oberen Bereich wachsen mediterrane Pflanzen. Dann geht die Spirale in die normale Zone, feuchte Zone und schließlich in die Wasserzone am Fuß über. So können Hobbygärtner die Konstruktion selbst bauen:

Der Standort: Für einen Kräutergarten eignet sich grundsätzlich ein geschützter Platz mit sehr viel Sonne. Südliche Hauswände, Trockenmauern, Hügelhänge oder abfallende Teichgrundstücke sind besonders geeignet, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Da die meisten Kräuter viel Wärme und Licht benötigen, wird oft empfohlen, dass sich die Spirale möglichst nach Süden hin öffnet.

Der Bau: Das Beet wird angelegt in aufsteigenden Windungen, die innerste ist die höchste. Mit Pflöcken und einer gespannten Schnur wird erst der Grundriss abgesteckt. Der Oberboden der zukünftigen Beetrinne wird ungefähr spatentief abgetragen, rät der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL). Mit Natursteinen oder Ziegeln werden die Ränder der Spirale hochgezogen.

Der untere Bereich der Spirale muss immer gut feucht sein, es darf sich aber kein Wasser stauen. Daher muss hier eine Drainage aus Kies oder Schotter gelegt werden. Die Pflanzerde wird abgestimmt auf die Bedürfnisse der Pflanzen aufgefüllt.

In der Regel lassen sich bei Kräuterspiralen drei Feuchtigkeitsbereiche unterscheiden, erklärt der BGL: Für die oberste, trockene Zone wird die Gartenerde mit der gleichen Menge Sand gemischt. Bei lehmigem Oberboden kann auch Kalksplitt dazukommen. Je weiter das Beet sich nach unten schlängelt, desto weniger Sand wird zugefügt, dafür aber mehr humose Erde und Kompost.

Das Bepflanzen: Ganz oben wachsen sonnenhungrige Kräuter wie Rosmarin, Currykraut, Thymian, Berg-Bohnenkraut, Majoran, Lavendel und Salbei, erklärt der BGL. In der Mitte gedeihen in der nährstoffreicheren Erde Zitronen-Melisse, Gewürz-Fenchel, Petersilie, Rauke und Kapuzinerkresse. Ganz unten wachsen Feuchtzonenbewohner wie Schnittlauch, Dill, Estragon, Garten-Bergminze oder Liebstöckel. Die Gartenexperten raten, die Spirale nicht direkt nach dem Bau zu bepflanzen, sondern ein paar Regengüsse abzuwarten. Die Erde sollte etwas absacken. Bei Bedarf wird etwas Boden nachgefüllt.

Die Alternative: Steht nur eine ebene Fläche zur Verfügung, sollten kleinere Kräuter wie Thymian, Basilikum und Schnittlauch auf der Südseite gepflanzt werden, empfiehlt der BUND. Dahinter gedeihen halbhoch beispielsweise Salbei, Rosmarin und Ringelblume und wiederum hinter ihnen fast mannshoch werdender Wermut oder Beifuß. Bärlauch wächst mit nährstoffreicher Erde problemlos sogar an schattigen Stellen.

„Kräuterecken im Garten sind ein Paradies für Schmetterlinge und Bienen“, erklärt Herbert Lohner, BUND-Experte für Naturgärten. „Wer schon einmal gesehen hat, wie umschwirrt von Bienen und Faltern beispielsweise Weinraute oder Majoran sind, der möchte diese Gewürze im Garten nicht mehr missen - auf dem Teller sowieso nicht.“

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