Freizeit - Nürnberg:Streit um Macht und Einfluss spaltet Fränkischen Albverein

Nürnberg (dpa/lby) - Seit mehr als 100 Jahren organisiert der Fränkische Albverein (FAV) das Wandern in der Region - jetzt hat ein Streit um Macht und Einfluss unter den Ortsgruppen zur Spaltung geführt. Zum 1. Juli sei der komplette FAV Nürnberg aus dem Gesamtverband ausgetreten, berichtete der FAV-Präsident und Nürnberger SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Schuster am Montag in Nürnberg.

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Nürnberg (dpa/lby) - Seit mehr als 100 Jahren organisiert der Fränkische Albverein (FAV) das Wandern in der Region - jetzt hat ein Streit um Macht und Einfluss unter den Ortsgruppen zur Spaltung geführt. Zum 1. Juli sei der komplette FAV Nürnberg aus dem Gesamtverband ausgetreten, berichtete der FAV-Präsident und Nürnberger SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Schuster am Montag in Nürnberg.

Die mitgliederstarke Nürnberger Ortsgruppe konnte sich in der jüngsten Hauptversammlung mit ihrer Forderung nach einem größeren Stimmengewicht im Gesamtvorstand und der Jahreshauptversammlung nicht durchsetzen. Eine entsprechende Satzungsänderung wurde abgelehnt. Daraufhin kehrte die Ortsgruppe dem FAV-Hauptverband den Rücken. Über die Spaltung hatten zuerst Nürnberger Lokalzeitungen berichtet.

Der aus 25 Ortsgruppen in Franken bestehende Gesamtverband verliert damit rund 40 Prozent seiner rund 4000 Mitglieder. Klaus Reith, der den FAV Nürnberg leitet, sieht darin aber nicht nur wegen der Mitglieder eine erhebliche Schwächung des Gesamtverbandes: "Nürnberg stellt die meisten Wanderführer", machte Reith deutlich.

Auslöser für den Streit war nach Schusters Einschätzung ein Dauerstreit zwischen dem FAV Nürnberg und den meisten übrigen Ortsgruppen über die Zukunft des FAV-Wanderheims in Hohenstein (Landkreis Nürnberger Land). Während die Nürnberger sich dafür aussprachen, das Heim zu verkaufen und dafür auf eine geplante Beitragserhöhung zu verzichten, habe die Mehrheit der Ortsgruppen an dem Heim festgehalten.

Reith hält die bestehende Satzungsregelung für eine "hanebüchene Stimmrechtsverbiegung": Eine Mehrheit von 60 Prozent der Mitglieder besitze nur eine Stimmenminderheit von 40 Prozent. "Das liegt unter anderem daran, dass Ortsgruppen mit weniger als drei Prozent Mitgliederanteil doppelt so viel Stimmen haben, als ihnen nach ihrer Mitgliederanzahl im Verhältnis zu den größeren Ortsgruppen zustehen würde", kritisiert die Nürnberger FAV-Gruppe.

Der nächste Streit ist bereits in Sicht: Die ausgetretene Gruppe will nach Reiths Angaben weiterhin als "FAV-Gruppe Nürnberg" auftreten. Dieses Recht spricht ihr freilich FAV-Präsident Schuster ab: "Die frühere Nürnberger Ortsgruppe darf künftig nur als x-beliebiger Wanderverein auftreten, nicht mehr als FAV-Gruppe. Ansonsten ist das ein Fall fürs Gericht." Denn der FAV will nun in Nürnberg eine neue FAV-Gruppe aufbauen.

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