Familie:Babys brauchen nur selten Säuglingsnahrung aus Soja

Bonn (dpa/tmn) – Sojanahrung ist für Babys eher ungeeignet: Sie kann die Aufnahme von Mineralstoffen hemmen oder Allergien auslösen. Nur in medizinisch begründeten Fällen sollten Säuglinge mit sojahaltiger Flaschenmilch gefüttert werden.

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Bonn (dpa/tmn) – Sojanahrung ist für Babys eher ungeeignet: Sie kann die Aufnahme von Mineralstoffen hemmen oder Allergien auslösen. Nur in medizinisch begründeten Fällen sollten Säuglinge mit sojahaltiger Flaschenmilch gefüttert werden.

Babys sollten nicht ohne ärztliche Rücksprache Flaschenmilch auf Sojaeiweißbasis erhalten. „Soja enthält pflanzliche Stoffe, die abgeschwächt wie das weibliche Hormon Östrogen wirken können“, erklärt Prof. Berthold Koletzko, Kinder- und Jugendarzt im Netzwerk Gesund ins Leben. Die Initiative wird vom Bundesernährungsministerium gefördert. Bisher ist noch nicht abschließend geklärt, wie sich diese sogenannten Phytoöstrogene auf den kindlichen Stoffwechsel auswirken.

Gegen eine Sojazufuhr im Babyalter spricht auch der hohe Gehalt an Phytat in Soja. Diese Substanz kann die Aufnahme von Mineralstoffen und Spurenelementen hemmen und so zu einem Nährstoffmangel beitragen. Daher sollten Babys nur in medizinisch begründeten Fällen Sojanahrung erhalten. Dazu zählen etwa seltene Erkrankungen wie Laktasemangel, bei dem das Enzym fehlt, das Milchzucker (Laktose) im Körper verdaut. Für allergiegefährdete Babys ist Soja keine gute Alternative: „Soja kann selbst Allergien auslösen und ist für die Allergieprävention ganz ungeeignet“, sagt Koletzko.

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