"I hob da wos übawiesn", brummte mein Vater ins Telefon, und das war soweit nichts Besonderes. Mein Vater ist niemand, der Geldscheine zu Schmetterlingen faltet und in einen Blumenstrauß steckt. Seine Geburtstagsgeschenke trudeln über BIC und IBAN zu mir rüber, meistens ein paar Hundert Euro, für die ich mir dann neue Schuhe kaufe oder in den Urlaub fahre. In diesem Jahr allerdings waren es 5000 Euro. Krass. Viel. Geld. So viel Geld, dass meine auf dem Kontoauszug direkt darunter stehende Gehaltsüberweisung von der Süddeutschen Zeitung fast putzig aussah und ich mich fragte, ob ich, statt zu arbeiten, künftig einfach alle drei Monate Geburtstag feiern sollte.
Umgang mit Geld:Erben für alle
Lesezeit: 8 min
Eine schöne Aussicht? Haben nicht alle.
(Foto: imago stock&people/imago/Ikon Images)Niemand will in Deutschland zugeben, zur Oberschicht zu gehören - auch unsere Autorin nicht. Und trotzdem weiß sie, dass sie vom Erbe ihrer Eltern und der sozialen Ungleichheit profitiert. Ein paar Ideen für eine gerechtere Welt.
Essay von Barbara Vorsamer
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Geldanlage
Das sind die besten Dividenden-Aktien im Dax
Russland
"Frieden und Frieden und Frieden"
Gesundheit
"Gehirne von Menschen mit Übergewicht funktionieren anders"
Psychologie
"Eine akkurate Selbsteinschätzung dient unserem Wohlbefinden"
Essen und Trinken
"Wer 80 Euro für eine beschichtete Pfanne ausgibt, ist gut bedient"