Berliner Staatsballett:Rechtsstreit um Rassismus-Vorwurf endet mit Vergleich

Das Berliner Staatsballett bei einer Aufführung von "Schwanensee". (Foto: A3511 Soeren Stache/dpa)

Die Tänzerin Chloe Lopes Gomes hatte rassistische Diskriminierung durch eine Ballettmeisterin beklagt. Se bekommt nun sechzehntausend Euro als Ausgleich.

Von Dorion Weickmann

Nach knapp zweistündiger Verhandlung vor dem Bühnenschiedsgericht in Berlin einigten sich die Tänzerin Chloe Lopes Gomes und das Berliner Staatsballett, Teil der Opernstiftung, auf einen Vergleich: Das Beschäftigungsverhältnis von Klägerin und beklagter Institution endet zum 31. Juli 2022 und wird damit um ein Jahr verlängert, zudem erhält die Ballerina sechzehntausend Euro als "Ausgleich für den Verlust des Arbeitsplatzes".

Mit der Einigung vermeiden beide Seiten die gerichtliche Aufarbeitung des Konflikts und seiner Hintergründe. Die dunkelhäutige Künstlerin hatte rassistische Diskriminierung seitens einer Ballettmeisterin beklagt und entsprechende Motive auch für die Nichtverlängerung ihres Vertrages zum Ende der laufenden Saison verantwortlich gemacht. Das Staatsballett bestritt den Zusammenhang, sprach indes öffentlich von "rassistischen und Diskriminierungsvorfällen" am Haus und notwendigen Veränderungsprozessen. Diese Widersprüche hätten sich nur in einer Beweisaufnahme klären lassen, die der Vergleich nun hinfällig macht.

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