Israel:Hier kommt der Kontext

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Seyla Benhabib ist Professorin für politische Theorie an der US-Eliteuniversität Yale. Sie hat maßgeblich über Hannah Arendt geforscht. Zuletzt erschien 2016 ihr Buch "Kosmopolitismus ohne Illusionen: Menschenrechte in unruhigen Zeiten" auf Deutsch bei Suhrkamp. (Foto: Rolf Vennenbernd/picture alliance / dpa)

Die Yale-Politologin Seyla Benhabib stand in gesellschaftlichen Konflikten meist links. In einem Essay erklärt sie jetzt, warum sie im Gaza-Krieg davon abweicht.

Von Felix Stephan

Eine der Nebenbeobachtungen des Krieges zwischen Israel und der Hamas war die Erkenntnis, dass die Instrumente der politischen Philosophie in spektakulärer Manier versagt haben. Die streng dualistische Aufteilung der Welt in Unterdrücker und Unterdrückte, in Imperium und Peripherie, in Kolonialreich und Indigene führte am Beispiel der Massaker der Hamas umgehend in antisemitischen Morast. Die Theorie hatte sich verselbständigt und war von der Komplexität der Wirklichkeit nicht mehr aus der Ruhe zu bringen, die Karte hatte sich vom Gebiet vollständig verabschiedet.

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