Ruhrtriennale:Im Erz

Lesezeit: 3 min

"Komponieren ist ein Medikament gegen die Gewalt des Lebens", sagt der Komponist Georges Aperghis, der bei der Ruhrtriennale "Die Erdfabrik" aufführt. (Foto: Heinrich Brinkmöller-Becker)

Metallhammer knallt auf Amboss, Stahlgebilde rasseln und scheppern: Georges Aperghis' Kunstklangtheater "Die Erdfabrik" bei der Ruhrtriennale.

Von Egbert Tholl

Georges Aperghis, geboren 1945 in Athen, ist ein großartiger Komponist und ein unaufhörlich neugieriger Mensch. Das erhofft er sich auch von seinen Hörern, Neugierde, wenn er ihnen zerbrechliche Bruch- und Fundstücke vorsetzt, Fragmente nebeneinander baut, die in der Gesamtschau etwas Großes werden können, aber auch immer Splitter, Partikel bleiben. Aperghis muss komponieren gegen die Einfalt, gegen die "blutleere Langeweile des Immergleichen", wie er selbst einmal sagte. "Komponieren ist ein Medikament gegen die Gewalt des Lebens." Er gründete in einem Vorort von Paris eine eigene Theatertruppe, schrieb 20 Opern oder treffender: Musiktheaterstücke, wurde vielfach ausgezeichnet, erhielt 2021 den Ernst-von-Siemens-Musikpreis, den wichtigsten Preis, den ein Komponist erhalten kann.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusRuhrtriennale
:Nichts ist mehr gewiss

Barbara Frey eröffnet das dritte Jahr ihrer Intendanz bei der Ruhrtriennale mit einem seltsam sanften "Sommernachtstraum" in apokalyptischer Umgebung.

Von Egbert Tholl

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: