Londoner Diebstahlsskandal:"Das ist typisch britische Arroganz"

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Wer hats gefunden? Christopher Marinello mit einer gestohlenen Handschrift aus dem 13. Jahrhundert. (Foto: Art Recovery International, LLC)

Jahrelang wurden im British Museum in London Artefakte gestohlen. Der Raubkunst-Experte Christopher Marinello erklärt warum - und mit welchen Folgen.

Von Alexander Menden

Bis vor ein paar Jahren gab Christopher Marinello noch Interviews in seinem Londoner Büro. Mittlerweile sind ihm öffentliche Treffpunkte lieber. "Ich habe zu viele Leute ins Gefängnis gebracht, da wird man vorsichtig", sagt er beim Gespräch im Garten des Londoner Leighton-House-Museums. Vor einem Jahrzehnt gründete der Anwalt aus Brooklyn die Firma "Art Recovery International", die sich aufs Auffinden und die Rückgabe von Raubkunst spezialisiert hat. Unter anderem vertrat Marinello im Fall der Sammlung Gurlitt die Erben des Pariser Kunsthändlers Paul Rosenberg. Der 61-jährige hat sich einen Ruf als einer der weltweit führenden Restitutions-Experten erarbeitet. Daher ist seine Einschätzung sehr gefragt, seit herauskam, dass ein Kurator des British Museum jahrelang Artefakte aus dessen Sammlung entwendete und verkaufte. Im Gegensatz zu den meisten britischen Experten nimmt Marinello bei Fragen zu diesem Skandal nämlich kein Blatt vor den Mund.

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