Nürnberg:Landtag kritisiert Mietkosten des Deutschen Museums

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München/Nürnberg (dpa/lby) - Abgeordnete aller Landtagsfraktionen haben die voraussichtlichen Miet- und Betriebskosten für die geplante Außenstelle des Deutschen Museums in Nürnberg als zu hoch kritisiert. "Ich frage mich schon, ob man da nicht besser eine Immobilie gekauft oder selbst gebaut hätte", teilte die SPD-Abgeordnete Helga Schmitt-Bussinger am Mittwoch mit. "Die monatlichen Mietkosten mit Betriebsnebenkosten sollen über 230 000 Euro betragen. Das sind in 25 Jahren 70 Millionen Euro. Dazu kommt die Anschubfinanzierung von fast 30 Millionen Euro."

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München/Nürnberg (dpa/lby) - Abgeordnete aller Landtagsfraktionen haben die voraussichtlichen Miet- und Betriebskosten für die geplante Außenstelle des Deutschen Museums in Nürnberg als zu hoch kritisiert. „Ich frage mich schon, ob man da nicht besser eine Immobilie gekauft oder selbst gebaut hätte“, teilte die SPD-Abgeordnete Helga Schmitt-Bussinger am Mittwoch mit. „Die monatlichen Mietkosten mit Betriebsnebenkosten sollen über 230 000 Euro betragen. Das sind in 25 Jahren 70 Millionen Euro. Dazu kommt die Anschubfinanzierung von fast 30 Millionen Euro.“

Thomas Goppel (CSU) nannte die Pläne laut dem Bayerischen Rundfunk „aberwitzig“: „Wer immer es sich erdacht hat, spinnt.“ Die Staatsregierung hatte zuvor im Landtag über den aktuellen Stand der Planungen berichtet.

Schmitt-Bussinger sagte, alternative Standorte wie etwa auf den ehemaligen Geländen von „AEG“ oder „Quelle“ seien nur unzureichend geprüft worden. Die Staatsregierung habe als Standort „ohne Einbeziehung der Stadt Nürnberg und ohne politische Diskussion eigenmächtig den Augustinerhof festgelegt“. Dieser liegt in direkter Nachbarschaft des durch den Christkindlesmarkt bekannten Hauptmarktes.

Das Kultus- und das Finanzministerium betonten dagegen, die neue Zweigstelle werde „ein interaktiver Lern- und Erlebnisort“ mit vielen digitalen Elementen sein. „Dafür braucht es eine attraktive und ausreichend große Darstellungsfläche.“ Die Mietfläche von rund 5500 Quadratmetern entspreche dem Bedarf. „Ein Eigenbau hätte nur durch das Deutsche Museum erfolgen können. Auch die Miethöhe sowie die Regelungen des Mietvertrages sind Sache des Deutschen Museums.“ Die Ministerien ergänzten: „In Anbetracht der Größe, der Lage und der speziellen Anforderungen an die Immobilie wurde der Mietpreis durch die Immobilien Freistaat Bayern als schlüssig eingestuft.“

Die Zweigstelle soll im Jahr 2019 eröffnet werden. Das vom Architekten Volker Staab gebaute Haus wird vom Freistaat angemietet. Anfang 2018 soll der Spatenstich erfolgen. Das Haupthaus des Museums in München ist eines der größten naturwissenschaftlich-technischen Museen der Welt - mit jährlich mehr als einer Million Besuchern.

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