Eklat beim "Literarischen März":Auf die Mütze

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"Die Jury hatte einfach keine Lust mehr auf eine Kritik der deutschen Kulturtraditionen", so glaubt Max Czollek. (Foto: AUF DER GRENZE Judentum und Dichtung/imago/gezett)

Autor Max Czollek bekommt einen Preis nicht - und wirft der Jury vor, sie sei zu "deutsch". Die Repliken haben es in sich.

Von Felix Stephan

Als auf dem Literaturfestival "Literarischer März Darmstadt" in diesem Jahr der Leonce-und-Lena-Preis für Lyrik vergeben worden war, stand auf einmal ein Autor im Mittelpunkt, der den Preis nicht bekommen hatte, ebenso zahlreiche Autoren, die gar keine Texte eingereicht hatten. Das kam so: Der Berliner Lyriker, Essayist und Kurator Max Czollek hatte, nachdem keiner der Preise auf ihn entfallen war, in einem Aufsatz die Vermutung aufgestellt, dass in diesem Jahr deshalb so wenige Gedichte wie nie zuvor bei dem Wettbewerb eingereicht worden waren, weil "das in der Jury abgebildete thematische und gesellschaftliche Profil denjenigen, die als lyrischer Nachwuchs in den Startlöchern stehen, signalisiert, dass sie hier nicht verstanden werden".

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