Staatliche Museen zu Berlin:Bezaubernd und überwältigend

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Begründer der neuzeitlichen Ruinenromantik vor der Romantik: Der Renaissancemaler Maarten van Heemskerck zeichnete um 1532-1536 ein Kompositkapitell und das Kolosseum in Bleigriffel und Feder in Braun. (Foto: Dietmar Katz/Staatliche Museen zu Berlin)

Das Werk von Maarten van Heemskerck, dem Zeichner und Maler Roms in der Renaissance, wird in Berlin zum ersten Mal vollständig gezeigt.

Von Gustav Seibt

Der holländische Maler und Zeichner Maarten van Heemskerck (1498 bis 1574) ist einer der bekanntesten Unbekannten der Kunstgeschichte. Man kann keine Geschichte des nachantiken Rom, ja überhaupt kaum ein Buch zur Frühen Neuzeit aufschlagen, ohne auf eine seiner Zeichnungen zu stoßen. Diese Blätter, intim im Format, filigran in der Ausführung sind so vertrauenerweckend präzise, sie wirken so zeitlos heutig, dass Historie und Archäologie sie wie Quellen, fast wie durchsichtige Medien behandeln - durchsichtig auf eine ohne sie unzugängliche vergangene Wirklichkeit. Sie zeigen das Rom der Hochrenaissance als Freiluftgarten, in dem antike Ruinen, mittelalterliche Häuserhaufen und halbfertige neuzeitliche Riesenprojekte - die Peterskirche - in einen hellen weiten Himmel ragen. Überall liegen schönste Fragmente am Wegrand.

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