Demokratie:Ich oder der Abgrund
Woidke, Kretschmer, Wagenknecht: Der Osten wählt taktisch, vor allem jedoch wählt er Personen. Das hat gegen die AfD geholfen. Aber es schafft ein gefährliches Problem.
Woidke, Kretschmer, Wagenknecht: Der Osten wählt taktisch, vor allem jedoch wählt er Personen. Das hat gegen die AfD geholfen. Aber es schafft ein gefährliches Problem.
Fünf bislang unbekannte Briefe von Heinrich von Kleist sind gefunden, von Germanisten kommentiert und vorgestellt worden. Das womöglich interessanteste Resultat der neuen Quellen: Der Franzosenhasser Kleist war im Einklang mit Napoleon.
Ein sanftmütiger Junge sucht seinen Platz im Leben – und findet eine neofaschistische Gemeinschaft. Der Italiener Davide Coppo zeigt im Roman „Der Morgen gehört uns“, was junge Leute den Rechten in die Arme treibt.
Die Lust an Untergangsszenarien ist so groß wie die Angst davor. Wie sich der Sturz verhindern lässt, zeigen die Historiker Peter Heather und John Rapley am Gegenbeispiel Rom. Das macht Hoffnung.
Die Ergebnisse in Thüringen und Sachsen sind eine historische Zäsur. Die aber geht im Fernsehen am Wahlabend unter: in einem Meer aus hoch stupider Abfragerei, in der Leere der Sprache – nur bei „Caren Miosga“ weitet sich der Blick.
Zum 50. Jahrestag des Buches sollte Goethes „Werther“ noch einmal aufgelegt werden. Der Autor schlug vor, die erste Version des Textes zu drucken, die ungestümere und rohere. Wieso kam es nie dazu?
Die Ostdeutschen lügen sich die Vergangenheit schön, versinken in Selbstmitleid und haben die Demokratie nicht verstanden: Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk hat ein zorniges Buch geschrieben.
Warum lesen? In seinem Papstbrief gibt Franziskus Antworten, die nicht nur Christen angehen.
Eine famose Graphic Novel, eine Neubegegnung mit einem Klassiker und das wohl Zarteste, was je bei den Salzburger Festspielen erklang – die Kulturempfehlungen der Woche aus dem SZ-Feuilleton.
Der ARD gelingt eine großartige Dokumentation zur früheren Bundeskanzlerin, die ihre Kompliziertheit wieder herstellt.
Im brandenburgischen Beeskow entsteht ein Stiftungshaus mit dem Nachlass des Schriftstellers Günter de Bruyn. Dort kann man ebenso forschen wie in seinem einstigen DDR-Versteck tief im Wald.
Schlafwandelt der Westen durch die politischen Katastrophen, wie oft behauptet wird? Nein, wir stehen sehenden Auges am Abgrund.
Der große deutsche Historiker und Bestsellerautor Lothar Gall ist tot.
Das Bildungsministerium erwägt nach Gaza-Protesten an Unis, Gelder nach Gesinnung zu vergeben – und die Ministerin stellt sich erst mal dumm. Eine kurze Nachhilfe in Wissenschaftsfreiheit.
Wenn ein Roman zu großer Geschichtsschreibung wird: Anthony Passerons „Die Schlafenden“ erzählt von der umfassenden Hilflosigkeit in der ersten Phase der Aids-Pandemie.
Während der Pandemie wollte Jean-Philippe Toussaint Stefan Zweigs „Schachnovelle“ übersetzen. Fast nebenbei entstand eine Autobiografie am Leitfaden des Schachspiels.
In Jhumpa Lahiris „Römischen Geschichten“ trifft die globale Oberschicht auf ein dienstbares Migrationsprekariat. Doch die Sozialkritik bleibt vage und gefühlig.
Wie judenfeindlich war eigentlich Goethe? Der Germanist W. Daniel Wilson hat detektivisch alle Quellen geprüft und liefert eine Antwort in einem Sachbuch.