Dokumentarfilm von Laura Poitras:"Der Mensch ist zu unsagbarer Grausamkeit fähig"

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"Wie es aussieht, kommt diese Milliardärsfamilie einfach davon": Die Regisseurin und Oscarpreisträgerin Laura Poitras. (Foto: Vittorio Zunino Celotto/Getty Images)

Die Künstlerin Nan Goldin verlor ihre Schwester, dann wurde sie abhängig von Opioiden. Regisseurin Laura Poitras porträtiert ihren Kampf gegen die Oxycodon-Hersteller-Familie Sackler. Ein Gespräch über Sucht, Macht und Gier.

Interview von Johanna Adorján

Am Nachmittag des 10. März 2018 befanden sich unter den Besuchern des Metropolitan Museum in New York etwa einhundert Personen, deren Agenda eine andere war als Kunstgenuss. Unter ihnen: die berühmte Fotografin Nan Goldin. Gegen 16 Uhr hatte sich die Gruppe komplett im Sackler-Flügel des Museums versammelt, der altägyptische Statuen und Bauwerke zeigt. Dort rollten sie Plakate aus und warfen Pillendosen in den Wassergraben, der die Museumsbesucher vom Tempel von Dendur trennt. Bald trieben Hunderte Plastikbehälter auf der Wasseroberfläche, während Nan Goldin in ein Megafon Parolen wie "Sacklers lie - thousands die" rief, die von der Gruppe wiederholt wurden.

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Laura Poitras hat einen Film über die Fotografin Nan Goldin und ihren Kampf gegen schmutziges Geld in der Museumswelt gemacht. Doch ist das noch Dokumentation oder schon ein eigenes Kunstwerk?

Von Catrin Lorch

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