"Ich Capitano" im Kino:Etwas Besseres als den Tod

Lesezeit: 3 min

Sozialrealismus und Märchen: Seydou und Moussa auf ihrer beschwerlichen Reise nach Europa. (Foto: Greta de Lazzaris/01 Distribution)

Das oscarnominierte Drama "Ich Capitano" erzählt von zwei jungen Senegalesen, die nach Europa fliehen und Schlimmes erleiden - als märchenhafte Heldenreise. Das wirft Fragen auf.

Von Philipp Bovermann

Dieser Gedanke, dieser schreckliche Gedanke, dass das Sterben auf dem Mittelmeer vorerst auserzählt sein könnte, kommt irgendwo auf halber Strecke zwischen Dakar und Tripolis auf. Die beiden senegalesischen Jungen, die unbedingt nach Europa wollen, durchqueren da gerade die Sahara-Wüste, zu Fuß mit einem Führer, der erbarmungslos weitermarschiert, wenn jemand schlapp macht. Die alte Frau schreit noch um Hilfe, aber wenn Seydou und Moussa nicht selbst sterben wollen, müssen sie sie liegen lassen. Dann aber kehrt Seydou doch zurück, sie steht auf, sie kann wieder gehen, sie kann sogar fliegen - federleicht gleitet sie an Seydous Hand, der sich das Ganze vorstellt, über den tödlichen Wüstenpass.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusJosef Hader im Interview
:"Zu viel Selbstbewusstsein halte ich für kontraproduktiv"

Josef Hader erklärt, warum es gut ist, Angst zu haben. Außerdem erzählt der Kabarettist, warum er nicht aus der Kirche austritt und wie die Kindheit auf dem Land seinen Film "Andrea lässt sich scheiden" inspiriert hat.

Interview von David Steinitz

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: