Neu in Kino & Streaming:Welche Filme sich lohnen und welche nicht

Lesezeit: 4 min

Fangirls auf dem Weg zum "Take That"-Konzert. Szene aus dem britischen Film "Greatest Days". (Foto: Alex Bailey/dpa)

Eine filmische Hommage an "Take That", ein Horrorfilm über Schwangerschaft und ein Superheld aus dem Batman-Universum: Die Starts der Woche in Kürze.

Von Sofia Glasl, Fritz Göttler, Josef Grübl, Doris Kuhn, Juliane Liebert, Max Scharnigg, Anna Steinbauer und Anke Sterneborg

Asteroid City

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Max Scharnigg: USA, Mitte der 1950er-Jahre: Ein Tankstellen-Kaff in der Wüste wird zum Treffpunkt für skurrile Gestalten. Ob Autopanne, Astronomen-Treffen, Angestellte - die Zufallsgäste lernen sich unfreiwillig besser kennen, denn ein Ufo-Zwischenfall macht das ganze Gebiet zur Sperrzone. Eher melancholisches Wes-Anderson-Spektakel mit einer unglaublichen Menge an Stars (unter anderem Scarlett Johansson, Steve Carell, Margot Robbie, Liev Schreiber, Edward Norton, Adrien Brody), das durch die komplizierte Erzählweise irgendwie seitlich in den Wüstensand wegdriftet.

Bed Rest

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Fritz Göttler: Gleich zu Beginn gibt es eine entschiedene Warnung: Kommen Sie nicht rein, meint der Handwerker, der gerade das Badezimmer restauriert, zu Julie, der jungen Hausbesitzerin - der Boden könnte durchbrechen. Bald fängt dann der Countdown an im Film von Lori Evans Taylor, nur noch wenige Wochen hat Julie bis zur Geburt ihrer Tochter, der Arzt verschreibt ihr absolute Ruhe... Mit ihrem Mann ist sie in ein einsames Haus auf dem winterlichen Land gezogen, sie bekommt eine fürsorgliche Pflegeperson. Julie wird gespielt von Melissa Barrera, die in den neuen "Scream"-Filmen tapfer für ihre Schwester kämpfte. Aber Julie hatte bereits eine Fehlgeburt, und das Haus hat eine eigene Geschichte, die ihr schnell größte Panik beschert. Mutterschaft und ihre Motorik sind ein großes Thema des Horrorkinos, die Schwangerschaft als Schlaf der Vernunft ... Und all die Kinder, die nicht leben durften und in einem phantomhaften Dazwischen herumspuken.

Chevalier

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Anke Sterneborg: Als Frau und als Schwarzafrikaner nutzen die Opernsängerin Marquise de Montalembert und der Geigenvirtuose und Komponist Joseph Bologne, Chevalier des Saints Georges, den Aufruhr der Französischen Revolution, um in eigener Sache für Freiheit und Gleichheit, gegen Rassismus und Diskriminierung zu kämpfen. Die wahre Geschichte des Chevaliers, der als unehelich geborener Sohn einer Sklavin und eines französischen Plantagenbesitzers den Weg in die Hochkultur der Höflinge fand, letztlich aber doch scheiterte (Napoleon verbot die Aufführung seiner Kompositionen). Schade nur, dass die Inszenierung des kanadischen Serienregisseurs Stephen Williams ("Lost", "Watchmen") längst nicht so mutig und wild ist wie der schneidige Titelheld (Disney+, ab 16. Juni).

Divertimento - Ein Orchester für alle

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Josef Grübl: Als Kind sieht sie im Fernsehen den großen Sergiu Celibidache Ravels "Bolero" dirigieren, als Jugendliche will sie diesen Klassik-Gassenhauer mit eigenem Orchester in den Banlieues von Paris aufführen. Marie-Castille Mention-Schaar erzählt die auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte der Dirigentin Zahia Ziouani (und ihrer Zwillingsschwester, der Cellistin Fettouma Ziouani), es geht um Chancenungleichheit, Rassismus und Misogynie. Klingt schwer, ist aber leichthändig inszeniert, mit viel Empathie und ohne allzu dramatische Zuspitzungen.

The Flash

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David Steinitz: Ein weiterer Blockbuster aus dem Hause DC/Warner, wo man immer noch versucht, zur erfolgreicheren Marvel/Disney-Konkurrenz aufzuschließen. Die Eskapaden des Hollywoodstars Ezra Miller, der den Titelhelden spielt, machen die Sache nicht einfacher: Miller werden mutmaßliche Pöbeleien und Übergriffe vorgeworfen. Der Film von Andy Muschietti ist sympathisch selbstironisch, es gibt Gastauftritte von Batman-Darstellern verschiedener Generationen. Aber für knapp zweieinhalb Stunden Laufzeit reichen die Gags nicht aus. Der Rest ist Superheldenstangenware.

Die Geschichte einer Familie

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Anna Steinbauer: Eine atemberaubende Anna Maria Mühe spielt die Stuntfahrerin Chrissi, deren Karriere nach einem schweren Autounfall abrupt endet. Im Rollstuhl kehrt sie in ihre Heimat zurück, wo sie Dorftristesse und ihr Vater (Michael Wittenborn) erwarten. Karsten Dahlems Debütfilm zeigt das als schmerzhafte Reise in die Vergangenheit, verdrängte Traumata kommen ans Licht, am Ende werden behutsam die Scherben aufgesammelt. Kammerspielartig entfaltet sich die Familientragödie, einzigartig und doch so vielen Schicksalen ähnlich. Ein intensives Drama über die Unfähigkeit, miteinander zu kommunizieren.

Greatest Days

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Juliane Liebert: Der Film von Regisseurin Coky Giedroyc basiert auf dem gleichnamigen Take That-Musical. Eine Britin (alles ist sehr britisch!) gewinnt Konzerttickets für die Reunion-Tour ihrer früheren Lieblingsband in Athen und trommelt die Schulfreundinnen zusammen, mit denen sie damals beim Konzert war. Take That spielen nicht mit, aber der Film ist für Fans der Band trotzdem einen Blick wert. Oder ein Ohr. Und man bekommt richtig Lust, auch mal was zu gewinnen! Warum gewinnen wir eigentlich nie was?

Nur eine Nacht in Tel Aviv

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Doris Kuhn: Der Berliner Experimentalfilmer Malte Wirtz zeigt 74 Minuten lang so etwas wie ein Showreel seiner Ambitionen: Erst zwei Fragmente aus den Genres Komödie oder Horror, mal albern, mal mit Drang zur Irritation. Dann dürfen Menschen dubiose Meinungen zum deutschen Film abgeben, das ist vermutlich die Dokumentation. Am Ende fügt er ein einstündiges Liebesdreieck hinzu, leider zu durchschaubar in der Intention, zu schlampig in der Durchführung. Da fehlt plötzlich der Wille zum Experiment, warum nur?

Demon Pond

Sofia Glasl: Klassisches Kabuki-Theater trifft auf Synthesizer-Sound und Fabelwesen: Der japanische Filmemacher Masahiro Shinoda hat 1979 ein Theaterstück um einen verwunschenen Teich und die darin gefangenen Wassergeister verfilmt. Was als braves Drama beginnt, wird eine irre Parade aus fantasievollen Tierkostümen und zeremoniellen Einlagen zur wabernden Soundkulisse des Elektro-Pioniers Isao Tomita. Shinoda bricht die starren Regeln des Theaters auf und macht einen psychedelischen Trip daraus, der nun in restaurierter Fassung wiederaufgeführt wird.

Tanja - Tagebuch einer Guerillera

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Anna Steinbauer: Warum landet eine Niederländerin als Guerillakämpferin im kolumbianischen Dschungel? Was treibt eine junge Frau an, zur Waffe zu greifen, um bei den Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC) für soziale Gerechtigkeit in einem fremden Land zu kämpfen? Marcel Mettelsiefens Dokumentarfilm erzählt die unglaubliche und medial höchst aufgeladene Geschichte von Tanja Nijmeijer, die als Au-pair nach Kolumbien ging, ein skandalöses Tagebuch schrieb und schließlich als Teil der FARC-Delegation maßgeblich an einem Friedensabkommen beteiligt war, das den längsten Bürgerkrieg Lateinamerikas offiziell beendete. Terroristin oder Freiheitskämpferin? Der Film zeigt eine entschlossene Protagonistin, die eigene und fremde Grenzen überschreitet, um für Veränderung zu kämpfen.

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