Schockierende 91 Filmminuten: "20 Tage in Mariupol"
Über den Sinn und Unsinn von Triggerwarnungen, die Büchern, Podcasts, Filmen und Theaterstücken vorausgeschickt werden, um auf potenziell traumatisierende Inhalte hinzuweisen, ist in den vergangenen Monaten reichlich diskutiert worden, nicht selten in leicht spöttischem Ton. Wenn nun die ARD einem frisch mit einem Oscar prämierten Dokumentarfilm diese Worte voranstellt: "+++ HINWEIS: DER FILM GIBT ERSCHÜTTERNDE EINBLICKE IN DAS LEID DER BELAGERTEN ZIVILBEVÖLKERUNG, DIE AUF MANCHE ZUSCHAUENDE VERSTÖREND WIRKEN KÖNNEN. +++" - dann ist in diesem Fall aber nur eines fraglich: Wieso "manche"? Auf welche "Zuschauende" sollen die 91 Minuten, die der ukrainische Kriegsfotograf Mstyslav Chernov aus seinem Material zusammengeschnitten hat, bitte nicht verstörend wirken?