Der Weg zur Johnny-Cash-Werdung führt Iggy Pop durch "New Atlantis", eine, wie es da heißt, "wunderschöne Hure von einer Stadt", irgendwo südlich von Alabama und nördlich von Kuba. Pop grummelt die Koordinaten, U-Boot-Bariton-satt und außerdem, als würde er dabei einen rohen Maiskolben kauen. Bestes Storyteller-Handwerk, Lagerfeuer-Habitus. Die Gitarren zirpen darunter, ein Klavier klimpert und die Dirne Atlantis, so informiert der Erzähler weiter, ziehe "einen endlosen Strom von Liebhabern" an - kolumbianische Drogenhändler und Mörder, amerikanische Betrüger und allerlei weiteres Gesindel. Grund: "Hier kann ein Mann noch er selbst sein."
Neues Album von von Iggy PopAlter weiser Mann
Lesezeit: 3 Min.

Über Iggy Pops Album "Every Loser", ein neues Atlantis und eine alte Männlichkeit, die mit der Stadt untergeht - oder auch nicht.
Von Jakob Biazza

Pop nach Corona:Zähle nicht auf deine Fans
Nach der Pandemie geht es der Konzertbranche wieder prächtig? Leider nein. Über einen Markt, auf dem das Überangebot aus drei Jahren auf extrem gebremste Nachfrage trifft.
Lesen Sie mehr zum Thema