Berliner Schloss:Es spukt

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Kein Frieden mit dem gelben Kasten: Das Stadtschloss aka Humboldt-Forum im Nebel. (Foto: Paul Zinken/dpa)

Haben rechte Spender den Wiederaufbau des Berliner Schlosses mitfinanziert? Das sollten Untersuchungen aufklären. Stattdessen wurde alles noch undurchsichtiger.

Von Jörg Häntzschel

Das Berliner Schloss ist wiederaufgebaut, samt Kuppel, Kreuz und zusammengeflicktem Bibelspruch. Doch wer glaubt, das sei schon mehr Vergangenheit, als die Gegenwart verkraften kann, der irrt sich: Der Förderverein Berliner Schloss, der 105 Millionen Euro Spendengelder für die Fassade gesammelt hat, ist noch nicht fertig. Demnächst sollen entlang der Dachkante "Balustradenfiguren" wieder aufgestellt werden, von denen vier die Gesichtszüge von Wilhelm I., seiner Frau Augusta und des Kronprinzenpaars Friedrich Wilhelm und Victoria tragen. So wie zur Playmobil-Pyramide der Pharao gehört, ist das Schloss nicht komplett ohne König. Wilhelm von Boddien, der Geschäftsführer des Vereins, der als Landmaschinenersteller Insolvenz anmeldete*, aber als Spendensammler enorm erfolgreich war, klagt, er habe für die Figuren schon vor einem Jahr 3,4 Millionen Euro an die Schlossstiftung überwiesen. "Es passiert nichts."

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