Die English National Opera (ENO) stirbt seit Jahren einen Tod der tausend kleinen Schnitte. Immer wieder versuchten neue, erst hoffnungsvolle, dann hoffnungslos überforderte Vorstandsmitglieder, Direktoren und Dirigenten, das zweite Londoner Opernhaus auf Vordermann zu bringen. Die Anzahl der Aufführungen wurde auf Empfehlung des Unternehmensberaters McKinsey radikal zusammengestrichen, der Chor drohte mit Streiks. Jetzt sieht es so aus, als werde der ENO endgültig der finanzielle Hahn zugedreht: Der Arts Council England (ACE) will der Oper die verbliebenen Subventionen von umgerechnet rund 14,4 Millionen Euro streichen.
Kulturpolitik in Großbritannien:Große Umverteilung
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Bedeutende Häuser, hier das Gebäude der English National Opera in London, verlieren öffentliche Gelder. Das politische Ziel: Dezentralisierung des britischen Kulturbetriebs.
(Foto: Isabel Infantes/imago/PA Images)Die britische Regierung verschiebt öffentliche Kulturförderung auf kleine Einrichtungen außerhalb Londons und knüpft den Erhalt etablierter Institutionen an kuriose Bedingungen.
Von Alexander Menden
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