Die Schwere, die über dieser Frankfurter Buchmesse liegt, lässt sich an der Tiefe der Augenringe von Meron Mendel erahnen. Offensichtlich, dass hier jemand wenig bis gar nicht geschlafen hat in den vergangenen Nächten. "Weil mir die Gesichter der Toten noch jeden Tag und jede Nacht erscheinen", sagt der Leiter der Bildungsstätte Anne Frank am Mittwoch auf einem Panel des PEN Berlin zum Auftakt der Messe. Mendel spricht mit dem Autor Tomer Dotan-Dreyfus und dem Wiener Autor Doron Rabinovici zum Thema "In Sorge um Israel", moderiert von Esther Schapira, die zuallererst zu einer Schweigeminute aufruft. Eine bedrückende Stunde, ganz der israelischen Perspektive gewidmet, in der die Podiumsgäste die eigene Sprachlosigkeit umrunden und sich gegen das kleine Wort "aber" wehren.
Frankfurter Buchmesse:Reden über Sprachlosigkeit
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Während auf der Messe Meron Mendel über den Krieg in Israel spricht, wirkt ein Abend mit Didier Eribon in der Unseld-Villa wie aus einer besseren Zeit.
Von Christiane Lutz und Marie Schmidt
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