Filmfestival in Venedig beginnt:Der leere Teppich

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Die Premieren im Palazzo del Cinema, hier ein Bild von 2022, werden dieses Jahr nicht so glamourös wie üblich. (Foto: Marilla Sicilia/Imago/Zuma Wire)

Das Festival in Venedig soll beweisen, dass das Kino lebt, trotz Streik in Hollywood. Doch ohne das übliche Aufgebot an Weltstars könnte das schwierig werden.

Von Susan Vahabzadeh

Vielleicht kann man ja mal eine Prognose wagen, wie man sich die Eröffnungsgala bei den 90. Filmfestspielen von Venedig, im Spätsommer 2033, vorzustellen hat. Den roten Teppich schreiten ab: die junge Audrey Hepburn als Hologramm, weil die künstliche Intelligenz sie in ihren ersten Science-Fiction-Film eingebaut hat, der das Festival eröffnet; der spritzig-jugendliche Avatar ihres eigentlich 96-jährigen Co-Stars Jack Nicholson; und dazu natürlich X-y-74, der neue Star am Kinohimmel, den Elon Musks komplett personalfrei operierendes brandneues Studio geschaffen hat, ohne den Erben verblichener Stars Tantiemen zahlen zu müssen. Das ist einstweilen eine einigermaßen betrübliche Fantasie, aber die künstliche Intelligenz könnte sie möglich machen, und leider werden ja die meisten Dinge im Bereich des Möglichen irgendwann realisiert. Die Diversität des Kinos ist dann passé.

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