Vor ein paar Tagen ließ mich eine mir unbekannte Frau auf Instagram wissen, sie werde meine Bücher nicht mehr lesen, weil ich ein Feigling sei, der den Völkermord in Gaza nicht stoppe. Ich antwortete ihr, dass meine Geschichten noch nie gut zu gewalttätigen und launischen Menschen gepasst hätten und ich sie daher - im Namen meiner Geschichten - bitten möchte, sie nie wieder zu lesen. Meine Frau wies mich darauf hin, dass dies keine sehr nette Erwiderung sei. Sie erklärte, dass die einzig akzeptable Reaktion auf Drohbotschaften im 21. Jahrhundert darin bestehe, sie zu ignorieren.
Etgar Keret über Krieg und Gesellschaft:Du und ich und alle anderen Verlierer
Lesezeit: 3 min
Komisch, alle sind gerade wahnsinnig aktiv und vom Richtigen überzeugt. Aber ist von Putin bis Guterres irgendjemand auf dieser Welt zufrieden damit, wie die Dinge laufen?
Gastbeitrag von Etgar Keret
Nahost-Konflikt:Wir waren schon mal weiter
Die verfahrene Lage im Nahen Osten ist auch das Ergebnis einer verkümmerten politischen Vorstellungskraft. Am Anfang einer Lösung müsste ein neues Sprechen stehen.
Lesen Sie mehr zum Thema