Opernentdeckung:Ein Keulenschlag

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Nach dem Brudermord: Ambur Braid (Chawa) und Iain MacNeil (Kajin). (Foto: Matthias Baus)

Tobias Kratzer inszeniert an der Oper Frankfurt Rudi Stephans "Die ersten Menschen" und manövriert sich klug durch den hochexpressiven Irrsinn.

Von Egbert Tholl

Rudi Stephan muss eine Art brodelnder Kauz gewesen sein. 1887 wurde er in Worms geboren, ging bald, um das Komponieren zu lernen, nach Frankfurt, dann München, beschloss mit 21 Jahren, als Autodidakt weiter zu machen. Er galt früh als eine der größten Begabungen, der junge Adorno äußerte sich später entzückt über sein Schaffen. Da war Stephan schon tot, erschossen 1915 an der Front des Ersten Weltkriegs. Sein Hauptwerk hatte er zuvor vollendet, die Oper "Die ersten Menschen", posthum uraufgeführt 1920, in den darauf folgenden Jahren in einer stark verkürzten Fassung nachgespielt, vergessen, vor 40 Jahren wiederentdeckt und jetzt an der Oper Frankfurt zu erleben - szenisch vermutlich zum ersten Mal wieder in der Originalgestalt seit der Uraufführung.

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