Es gibt Hinweise darauf, dass Caren Miosga immer schon ein Leben außerhalb der ARD-Tagesthemen führte, obwohl sie die inzwischen sogar länger moderiert, als es Ulrich Wickert tat - beide sind ja der Inbegriff öffentlich-rechtlicher Verlässlichkeit vor blauer Nachrichtenwand. Da ist zum Beispiel ihr Gesichtsausdruck, als Ernie und Bert im Januar beim Sesamstraßen-Jubiläum in den Tagesthemen waren und Bert von seinen schönen "Taubenfüßen" quakte. Oder als - mit ähnlichem Unterhaltungswert - Wolfgang Ischinger sie mal in der Sendung konsequent mit "Frau Slomka" ansprach. Oder die Instagram-Clips unter dem Hashtag #Rückbank, die Miosga im Wesentlichen beim sehr lustigen Dickefreundinnensein mit Linda Zervakis zeigen und die in eher losem Zusammenhang stehen mit der Rückbank von Zervakis' Auto, die sie in so einem Clip irgendwann erwähnten - und die dann zu einer Art running gag der beiden wurde. Vielleicht muss man sich so eine Rückbank einfach als Metapher für einen kreativen Ort mit angenehmer Beschleunigung vorstellen. Es gibt Leute, die glauben, dass die ARD, bildlich gesprochen, leider keine Rückbank hat.
Sonntags-Talkshow in der ARD:Da wäre Platz für mehr
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Der Inbegriff öffentlich-rechtlicher Verlässlichkeit vor blauer Nachrichtenwand: Caren Miosga.
(Foto: Ulrich Perrey/dpa)Wenn Caren Miosga von Anne Will übernimmt, folgt das einer gewissen Tradition. Doch die Frage ist: Wie viel Veränderung traut die ARD ihrem Sonntagspublikum zu?
Von Claudia Tieschky
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